Das Gesundheitssystem in Spanien
Das spanische Gesundheitswesen im Überblick
Das spanische Gesundheitssystem basiert auf dem Prinzip der universellen Versorgung. Dies bedeutet so viel, als dass jeder spanische Staatsbürger und jeder legal ansässige Ausländer Anspruch auf eine medizinische Versorgung hat. Und zwar unabhängig von seiner finanziellen Situation oder seinem Beschäftigungsverhältnis.
Dies ist vor allem für Expats und Digitale Nomaden interessant. Immer mehr Berufstätige bewegen sich frei in der Welt und besonders Europa erfreut sich einer größer werdenden Fangemeinschaft von Remote-Workern.
Spanien hat den Vorteil, eine sehr hohe Lebensqualität bei gleichzeitig niedrigen Lebenshaltungskosten bieten zu können. Jeder, der einen dauerhaften spanischen Wohnsitz erhält, kann sich über eine Reihe staatlicher Dienstleistungen freuen, darunter fällt eine subventionierte Bildung und eben das hervorragende Gesundheitssystem.
Eigener Zusatzschutz als Bonus
Auch wenn das spanische Gesundheitssystem eine gute Grundversorgung bietet ist, ist der Abschluss einer internationalen Krankenversicherung, als eigene Zusatzleistung, sehr empfehlenswert. Vor allem für diejenigen, die sich immer nur für eine kurze Zeit an einem Ort oder in einem Land aufhalten, kann dies eine perfekte Lösung sein. Diese Versicherung verspricht einen weltweiten Versicherungsschutz ohne zeitliche Begrenzung. Ausländische Studenten, Expats und Auswanderer können von den vielen Vorteile der internationalen Krankenversicherung profitieren.
Man sollte sich die Unterschiede zwischen einer normalen Auslandskrankenversicherung und einer internationalen Krankenversicherung anschauen. Die normale Auslandsversicherung ist zwar unter Umständen ein wenig günstiger, bietet aber keinen ausreichenden Schutz für Weltenbummler und kann auch nur für max. 5 Jahre abgeschlossen werden.
Finanzierung des Gesundheitssystems in Spanien
Das öffentliche Gesundheitssystem wird hauptsächlich durch Steuern finanziert, insbesondere durch Sozialversicherungsbeiträge. Hier spielt das Ministerium für Gesundheit (Ministerio de Sanidad) eine zentrale Rolle bei der Koordinierung und Überwachung.
Da aber die Verantwortung für die Organisation und der Bereitstellung der Gesundheitsdienste bei den autonomen Regionen Spaniens liegt, gibt es hier gewisse Unterschiede in der Qualität und der Verfügbarkeit. Somit sind die Gesundheitsleistungen von Region zu Region unterschiedlich. Wenn man sich nun als Reisender zwischen diesen Regionen hin- und herbewegt, kann es nicht schaden, sich einen groben Überblick über die Unterschiede zu verschaffen.
Wie verschafft man sich Zugang zum spanischen Gesundheitssystem?
Der Zugang erfolgt in der Regel über das Primärversorgungssytem. Das sind die Gesundheitszentren (centro de salud) und die Allgemeinärzte (médico de cabecera). Wenn man sich nicht gut fühlt oder etwas abklären lassen möchte, dann begibt man sich erst einmal dorthin.
Von hier aus werden dann, bei Bedarf, weiterführende Behandlungen oder Konsultationen bei Fachärzten veranlasst. Dabei kann man dann sicher sein, dass die Kosten für diese Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Operationen oder für benötige Medikamente vom öffentlichen Gesundheitssystem ganz oder zumindest teilweise übernommen werden.
Jeder Einwohner erhält eine Gesundheitskarte (tarjeta sanitaria), die den Zugang zu den Leistungen des öffentlichen Gesundheitssystems ermöglicht.
Private Zusatzversicherung in Spanien
Neben dem öffentlichen Gesundheitssystem in Spanien gibt es auch noch das private Gesundheitssystem. Es gibt hierfür private Gesundheitseinrichtungen, die nur von Patienten besucht werden können, die eine zusätzliche private Krankenversicherung haben. Der Schutz über das öffentliche System bleibt hierbei jedoch erhalten.
Obwohl viele Spanier und auch in Spanien lebende Ausländer eine zusätzliche private Zusatzversicherung haben, ist es unbestritten, dass die Qualität der spanischen Gesundheitsversorgung sehr hoch ist. Gut ausgebildete Fachkräfte und die modernen medizinischen Einrichtungen machen dies möglich.
Krankenhäuser in Spanien
Die öffentlichen Krankenhäuser in Spanien verfügen über eine 24-Stunden Notaufnahme. Jede Verwaltungsregion kann mindestens ein großes öffentliches Krankenhaus aufweisen, welches mit der modernsten Technologie ausgestattet ist. Allerdings gibt es hier für Operationen, die keinen Notfall darstellen, eine Warteliste.
Wie bereits oben im Text erwähnt, müssen Patienten nichts für die Behandlungen und Operationen im spanischen öffentlichen Sektor zahlen. Kosten für Arzneimittel außerhalb des Krankenhauses müssen jedoch mit ca. 40% übernommen werden. Außer Rentner und Arbeitslose, diese sind bislang noch von der Zuzahlung befreit.
Zahnbehandlungen sind vom öffentlichen Gesundheitssystem ausgeschlossen. Diese müssen in der Regel selbst bezahlt werden. Es lohnt sich hier daher besonders, eine Zusatzversicherung abzuschließen, die jegliche Arten von Zahnbehandlungen einschließen.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass das Gesundheitssystem in Spanien ein integraler Bestandteil der sozialen Sicherheit des Landes darstellt und eine entscheidende Roll bei der Gewährleistung des Wohlergehens der Bürger spielt. Trotz großer Herausforderungen bleibt es ein Paradebeispiel für andere Länder, die sich eine Scheibe abschneiden sollten.
Spanien Magazin
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