Arcos de la Frontera – das Tor der Weißen Dörfer

Arcos de la Frontera liegt an der Route der Weißen Dörfer. Die denkmalgeschützte Altstadt liefert ein spektakuläres Panorama auf das Tal des Río Guadalete.

In der Provinz Cádiz im Süden von Spanien liegt mit Arcos de la Frontera der Hauptort der berühmten weißen Dörfer Andalusiens. Er ist nur 35 km entfernt von Jerez de la Frontera. Insbesondere die Altstadt zieht die Besucher in den Bann, welche durch ihre Lage am steilen Felsen viel Aufsehen erregt. Bereits aus der Ferne lässt sich die Stadt erkennen, wenn sich der Reisende über die A-382 mit dem Auto oder dem Bus ihr nähert.

Arcos de la Frontera gehört zu den sehr alten Städten in Andalusien. Ihren Namen erhielt sie einst von den Römern, da sie strategisch sehr bedeutend war und dank der Lage einfach zu verteidigen gewesen ist. Für circa 200 Jahre war sie von den Mauren besetzt, bis sie im Jahr 1263 von den Katholiken zurückerobert worden ist. Im Anschluss sind viele schöne Bauten in Arcos de la Frontera entstanden, da das Land unter den reichen Adeligen aufgeteilt worden ist und diese repräsentative Kirchen sowie Häuser bauen ließen.

Hinsichtlich der Einwohnerzahl ist die Stadt mit ihren knapp 30.000 Einwohnern inzwischen das größte weiße Dorf und wird Jahr für Jahr von vielen Touristen besucht.

Sehenswürdigkeiten in Arcos de la Frontera

Zu den wichtigsten Bauwerken und Attraktionen in Arcos de la Frontera gehören der Plaza del Cabildo mit seinem Rathaus und die Kirche Santa María de la Asunción. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Castillo de Arcos und der Palacio del Mayorazgo aus dem 17. Jahrhundert.

Plaza del Cabildo: Inmitten der Altstadt von Arcos de la Frontera liegt die Plaza del Cabildo, umgeben von historischen Gebäuden wie dem Rathaus und der Basilika Santa María de la Asunción. Abgesehen von dem Charme der alten Gemäuer zieht der Platz vor allem wegen der beeindruckenden Aussicht viele Besucher an.

Der Blick an der offenen Seite des Platzes geht in die Landschaft und zum Fluss Guadalete hinaus und schließt auch einen großen Teil der weißen Stadt selbst mit ein. Hier kannst du dir einen schönen Eindruck über die Bürgerhäuser und dem andalusischen Charme der Ortschaft machen.

Maurische Einflüsse und typisch spanische Zeichen, beispielsweise aus der Zeit der Reconquista, sind hier überall zu erkennen.

Basilika Santa María de la Asunción: Die Kirche Santa María de la Asunción besitzt Elemente des Mudéjar, der Gotik, des plateresken Stils, der Renaissance und des Barock. Ein Großteil der heutigen Optik der Kirche entstand im 15. und 16. Jahrhundert.

Palacio del Mayorazgo: In unmittelbarer Nähe zur Kirche San Pedro, an der Calle de Morales, liegt der Mayorazgo Palast. Er wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Der Entwurf der dekorativen Fassade stammt von dem Architekten Herrera.

Das hohe, rechteckige Portal wird auf beiden Seiten von zwei schlanken Säulen flankiert, darüber befindet sich ein schmaler Balkon. Auf der obersten Ebene sind drei Bögen zu sehen, die eine Art Loggia bilden. Diese ist in alle vier Richtungen offen.

Besonders sehenswert bei diesem Bauwerk ist der schöne, helle Innenhof, der von Säulen umgeben wird. Die abwechselnd weiße und schwarzen Fliesen sowie die Pflanzen in Terrakotta-Töpfen sorgen für ein südländisches Flair.

Arcos Plaza del Cabildo
Vom Balkon des Plaza del Cabildo hast du eine tolle Aussicht ( © DW )
Basilika Santa María de la Asuncíon Arcos
Die Basilika Santa María de la Asuncíon befindet sich am Plaza del Cabildo ( © DW )

Aussichtspunkt Balcón de la Peña Nueva: Vom Balcón de la Peña Nueva in Arcos de la Frontera kannst du eine der schönsten Aussichten in Andalusien genießen. Der Blick auf das Tal des Río Guadalete ist einfach nur spektakulär. Der Aussichtspunkt befindet sich direkt am Plaza del Cabildo.

Castillo de Arcos: Das Castillo de Arcos diente einst als militärische Anlage, in der Zeit als die Mauren die Gegend beherrschten. Nach Reconquista gelangte sie in den Besitz der Herzöge von Arcos. Die Burg ist ein als Kulturgut geschütztes Bien de Interés Cultural.

Iglesia de San Pedro: Die Kirche wurde auf den Überresten einer maurischen Burganlage errichtet. Der gotische Stil außen und die prunkvolle Ausstattung der Hauptfassade und innen haben ihren Ursprung in mehreren Jahrhunderten. Während einige Elemente aus dem 15. Jahrhundert stammen, entstanden andere Teile erst im 18. Jahrhundert.

Innen glänzen viele Bereiche im verzierten Gold. Oberhalb des Hauptportals befindet sich die beeindruckende Statue von Sankt Petrus. Der rechteckige Glockenturm der Kirche hat oben eine kleine Balustrade und ist schon aus der Ferne zu erkennen, auch wenn er nicht am höchsten Punkt der Ortschaft steht.

Rathaus von Arcos: Das Rathaus stammt aus dem 17. Jahrhundert, mit seiner flachen, lang gezogenen Form und der allgegenwärtigen weißen Farbe wirkt es selbst relativ nüchtern, vor allem durch die direkte Nachbarschaft zur mittelalterlichen Burg, die daneben aufragt. Über den beiden Eingängen wehen die Flaggen von Spanien und der Provinz Cádiz. Zwischen den Türen geht es durch einen Torbogen ein paar Treppenstufen hinauf.

Arcos Aussicht
Einer der schönsten Ausblicke in Andalusien ( © DW )
Arcos Castillo
Die Mauern des Castillo Ducal in Arcos ( © DW )
Iglesia de San Pedro Arcos
Die beeindruckende Iglesia de San Pedro in Arcos ( Tobler Christian / Shutterstock.com )
Arcos Rathaus
Das Rathaus befindet sich seit 1636 am Plaza del Cabildo in Arcos ( © DW )

Unterkünfte in Arcos de la Frontera

In Arcos und der näheren Umgebung findest du eine nette Auswahl an Hotels Pensionen und Ferienhäusern. Der Parador de Arcos de la Frontera am Plaza del Cabildo mit seiner beeindruckenden Aussicht ist das schönste Hotel in der Altstadt. Die Unterkunft gehört zu den zahlreichen historischen Paradores in Andalusien.

Ein toller Tipp ist außerdem das kleine Hotel La Casa Grande, das sich ebenfalls in einem historischen Gebäude in der Altstadt von Arcos befindet. Etwas außerhalb vom Ortszentrum – nur 200 m vom Stausee von Arcos de la Frontera entfernt – kannst du im Hotel Hacienda El Santiscal übernachten. Das umgebaute Herrenhaus aus dem 15. Jahrhundert ist eine echte Oase der Ruhe.

Viel zu erleben in und um Arcos de la Frontera

Das historische Zentrum der Altstadt ist nicht nur reich an eindrucksvollen Bauten, sondern verfügt auch über diverse Bars, Restaurants und Gasthäuser. Dort können schmackhafte regionale Gerichte wie die feine Brühe aus Arcos und der lokale Wein „Palomino Riesling Tierra Blanca“ genossen werden. Im heißen Sommer, wenn die Tagestemperaturen um die 30 °C liegen, werden auf dem Messegelände zudem drei große Zelte und eine Bühne aufgebaut. Viele Einheimische und Touristen kommen dort zusammen, um den vielen Konzerten zu lauschen.

Auch die Umgebung ist einen Besuch wert. Die Stadt ist in eine anmutige Natur eingebettet, von der ein großer Teil zum Naturschutzpark Paraje Natural de la Cola del Embalse de Arcos und Naturpark Los Alcornocales gehört. Wenn im Mai bis September die Temperaturen nach einer Abkühlung verlangen, kann der See Lago de Arcos aufgesucht werden. Dort kann gebadet, geangelt, gesurft und gesegelt werden. Im Frühling und Herbst laden die milden Temperaturen um die 23 °C zu Radtouren und Wanderausflügen ein.

Zudem finden dann der Karneval, die Feierlichkeiten zur Karwoche und die Feria de San Miguel statt.

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