Benaoján – ein Paradies für Höhlenforscher
Nordöstlich der Sierra de Líbar liegt die andalusische Gemeinde Benaoján. Der Ort ist in eine Hochebene zwischen den Sierras Líbar und Montalate eingebettet. Im Südosten mündet diese ins Tal des Río Guadiaro. In der Region gibt es zahlreiche Höhlen. Eine der bemerkenswertesten ist die Karsthöhle Cueva de la Pileta. Sie befindet sich ca. 20 km südwestlich von Ronda.
Das Besondere an dieser Höhle sind ihre Felsenmalereien, deren Alter Wissenschaftler auf 25.000 Jahre schätzen. Zu Fuß kannst du die Höhle vom Ortskern in Benaoján in gut einer Stunde erreichen.
Kurze Entdeckungsgeschichte der Cueva de la Pileta
1905 wurde sie zufällig von einem hiesigen Bauern entdeckt. Nachdem er durch Publikationen eines Ornithologen von der Karsthöhle erfahren hatte, unternahm der Paläontologe Abbé Breuil 1912 seine erste wissenschaftliche Expedition hierher. Es sollte jedoch noch einmal drei Jahre dauern, bis er eine Dokumentation dazu veröffentlichte.
Zunächst mussten Höhlenforscher einen steilen Weg ins Felsinnere hinunterklettern. Erst viel später entdeckte man einen leichteren Zugang zur Cueva de la Pileta. Dieser Eingang liegt dreieinhalb Kilometer vor Benaoján und wird bis heute benutzt.
Mystisch – Höhlenbesichtigung mit Taschenlampen
Ganze 3.000 prähistorische Zeichnungen sind in der Cueva de la Pileta zu besichtigen. Forscher ordnen die Höhlenzeichnungen drei Epochen zu, allesamt Zeiten, in denen sich unsere Vorfahren bereits mit der ansprechenden Gestaltung ihres Lebensraums beschäftigten. Die ältesten Zeichnungen und Fragmente werden auf 25.000 Jahre, die nächsten auf 15.000 Jahre und die jüngsten auf 10.000 Jahre datiert.
Als Farben dienten den Menschen der Steinzeit unterschiedliche Erden, doch anders als z.B. in der berühmten Höhle von Lascaux in Frankreich sind die Darstellungen hier überwiegend einfarbig rot oder schwarz. Dennoch gelten sie als Sensation. Neben den zarten Strichzeichnungen sind die Tropfsteingebilde der Höhle eine Offenbarung. Fotografieren ist aus Erhaltungsgründen nicht gestattet. Zur Besichtigung empfehlen sich festes Schuhwerk und eine warme Jacke, denn hier ist es nur 15 °C warm.
Sehenswertes in Benaoján
Eine weitere sehenswerte Höhle ist die Cueva del Gato.
In Benaoján locken eine hübsche Altstadt mit verwinkelten Gässchen und kleinen Geschäften. Auch einige Tapas-Bars findest du hier.
Eine besondere Sehenswürdigkeit des Ortes ist der Torre del Moro aus muslimischer Zeit. Dieser Turm, eigentlich ein Stadttor, hatte den Zweck, den Zugang zum Guardiaro-Tal zu kontrollieren. Der Turm ist auch unter dem Namen Torre Sexima bekannt. Heute ist nur noch eine Seitenwand des Turmes erhalten.
Wenn du im Februar nach Benaoján kommst, kannst du am farbenprächtigen Karneval teilnehmen. Eine ideale Gelegenheit, die volkstümliche Kultur des Landstriches näher kennenzulernen.
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Einstieg in Andalusiens Unterwelt
Wenn man genau hinsieht, ist vielerorts der Untergrund in Andalusiens Bergwelt löcherig wie ein Schweizer Käse. Das ruft nicht nur Höhlenkletterer auf den Plan. Einige besonders eindrucksvolle Höhlen wurden bereits dem breiten Publikum zugänglich gemacht.

RO9: Durch den Llanos de Líbar von Benaoján nach Cortes de la Frontera
Bei dem kleinen Bergdorf Benaoján, 20 km von Ronda entfernt, befindet sich die Sierra de Líbar und trennt das Tal des Río Guadiaro von der Sierra de Grazalema.