Allerheiligen in Spanien

Jedes Jahr am 1. November wird auch in Spanien das christliche Fest Allerheiligen (Día de Todos los Santos) gefeiert. Dabei ehren die Menschen den Heiligen und gedenken den Verstorbenen.
Allerheiligen Spanien
An Allerheiligen gedenkt man den Verstorbenen ( Patryk_Kosmider / Depositphotos.com )

Día de Todos los Santos

Der 1. November ist ein nationaler Feiertag in Spanien. Ähnlich wie in Deutschland bleiben die meisten Geschäfte an diesem Tag geschlossen.

Allerheiligen ist ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche. Als guter Katholik besucht man an diesem Tag natürlich den Gottesdienst. Es ist in ganz Spanien auch üblich, an Allerheiligen den Friedhof zu besuchen, um verstorbenen Angehörigen die Ehre zu erweisen. Man bringt den Verstorbenen vor allem Blumen mit. An keinem Tag im Jahr kaufen die Spanier mehr davon.

Außerdem wird auf den Gräbern ein rotes »Seelenlicht« aufgestellt, das mindestens bis Allerseelen am 2. November (Día de los Difuntos) leuchtet und den Seelen den Weg weisen soll.

Día de Todos los Santos
Día de Todos los Santos – Allerheiligen in Spanien ( YAYImages / Depositphotos.com )

Regionale Bräuche und Sitten zu Allerheiligen in Spanien

In vielen Regionen und Orten in Spanien gibt es rund um den 1. November interessante Bräuche und Traditionen. Sehr beliebt sind Feste (castañadas bzw. magostos) rund um die gerösteten Kastanien (castaños). Diese kannst du in den Herbstmonaten vor allem in Andalusien, Nordspanien und Katalonien überall kaufen.

In der spanischen Exklave Ceuta feiert man an Allerheiligen den »Tag des Rucksacks« (Día de la mochila). Auch hierbei dreht sich alles um die leckeren Nüsse und Trockenfrüchte (frutos secos). Früher ging man mit einem gefüllten Rucksack zum Friedhof, heute verbringen die Menschen diesen Tag gemeinsam auf dem Land, um in Kontakt mit der Natur zu sein. Das Verspeisen der leckeren Nüsse und Co. kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz.

Im wunderschönen Cádiz an der Costa de la Luz wird jedes Jahr das Fest »Tosantos« zelebriert. Dahinter verbirgt sich eigentlich ein Mini-Karneval, bei dem sich alles um Essen dreht. Dabei werden bereits seit dem 19. Jahrhundert Lebensmittel aller Art bunt kostümiert und mit viel Humor ausgestellt. Du fragst dich jetzt, wie das aussehen soll? Schau dir einfach das Video hier an:

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In Sant Feliu Sasserra (Katalonien) findet in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November die Feria de las brujas statt. Dabei gedenkt man jenen Frauen, die im siebzehnten Jahrhundert in ganz Katalonien der Hexerei beschuldigt wurden. In Concentaina (Provinz Alicante) wird bereits seit dem Jahr 1346 die Feria de Todos los Santos gefeiert. Sie ist das zweitälteste Volksfest von Spanien.

In Soria (Kastilien und León) nimmt man das Werk »El monte de las ánimas« von Dichter Gustavo Adolfo Bécquer zum Anlass, als Skelett, Mönch des Templerordens oder böswilliger Geist hinauf zum »Berg der Seelen« zu gehen.

Auf den Kanarischen Inseln wird die Noche de los Finaos gefeiert. Früher ein Familienfest, vergnügt man sich heute in zahlreichen Ortschaften mit viel Musik, Tanz und einem großen Lagerfeuer.

Auch in Spanien gibt es mittlerweile viele Halloween-Partys am Vorabend von Allerheiligen. Besonders in den großen Städten wirst du mit Sicherheit auf den ein oder anderen Verkleideten treffen. Im Ortsteil Maro in Nerja wurde das traditionsreiche Fest der Kastanie und Halloween vor einigen Jahren zu »Maroween« zusammengelegt. Die Kombination Kastanien und Geister erfreut sich seitdem jedes Jahr aufs Neue einer großen Begeisterung.

Und zum Abschluss noch eine besondere Tradition für Kulturfreunde: Rund um den Día de Todos los Santos wird überall in Spanien das Theaterstück »Don Juan Tenorio« von José Zorrilla (1817–1893) aufgeführt. Warum? Wegen der Geschichte des Protagonisten, der in seinem Tode die Seelenrettung findet. Das Stück wurde früher noch viel häufiger aufgeführt, aber mittlerweile feiern wohl auch viele Spanier lieber Halloween als ins Theater zu gehen.

Traditionelle Süßigkeiten am Día de Todos los Santos

Die Spanier sind wahre Süßschnäbel. Und an Allerheiligen gibt es reichlich davon zu essen. Hier bekommst du eine Übersicht über die besten Leckereien, die besonders gerne für diesen Tag gemacht werden:

Huesos de santo
Huesos de santo – Heiligenknochen ( edu1971 / Depositphotos.com )

Huesos de santo (Heiligenknochen)

Die Huesos de santo werden aus einer Marzipanmasse hergestellt und mit allerlei zuckerhaltigen Sachen gefüllt. Ursprünglich war das eine süße Eigelbcreme, aber mittlerweile gibt es die »Heiligenknochen« auch mit Schokolade, Marmelade und vielen weiteren Leckereien.

Der etwas merkwürdige Name kommt durch die knochenähnliche Farbe, die die Huesos de santo nach Fertigstellung annehmen.

Buñuelos de viento
Traditionelle Buñuelos de viento ( mythja / Depositphotos.com )

Buñuelos de viento (Krapfen / Windbeutel)

An Allerheiligen gehört es in Spanien zur guten Tradition, viele Buñuelos de viento zu essen. Denn jeder verspeiste Krapfen rettet angeblich eine Seele aus dem Fegefeuer.

Auch die Buñuelos gibt es in den unterschiedlichsten Varianten, gerne gefüllt mit Sahne oder Schokolade.

Panellets
Panellets – Süße Spezialität aus Katalonien ( nito103 / Depositphotos.com )

Panellets

Die Panellets sind typisch für die Region Katalonien. Sie werden aus Mandeln, Kartoffeln, Zucker und Pinienkernen hergestellt. Du kannst sie so gut wie in jeder Bäckerei an den Tagen vor Allerheiligen kaufen.

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