Lanjarón – das bedeutendste andalusische Heilbad
Der Kurort Lanjarón liegt östlich des Lecrín-Tals, gut 40 km von Granada im Nationalpark Sierra Nevada und begeistert als Ausgangspunkt für großartige Wandertouren in die Umgebung.
Im Jahr 1765 entdeckte man hier Heil- und Mineralquellen, dem der Ort auf 600 m Höhe seine heutige Berühmtheit zu verdanken hat. Seither ist Lanjarón beliebtes Ziel für Kuren und Kururlaub. Noch bekannter ist die Gemeinde für ihr gleichnamiges Mineralwasser, das jedem Spanier ein Begriff und im Land die meistverkaufte Marke ist.
Um den Ansprüchen der Kurgäste gerecht zu werden, wurde in das attraktive Thermalbad Balneario de Lanjarón investiert, das nicht nur Kurgästen offen steht. Im Laufe der Jahre haben sich hier ansprechende Hotels und eine dazu passende Infrastruktur angesiedelt. Hübsche Restaurants, Geschäfte und Veranstaltungen sorgen das ganze Jahr für Abwechslung.
Als Ausgangspunkt für Wanderungen ist das Städtchen in der Sierra Nevada ebenfalls interessant. Das Gebirge mit dem wohlklingenden Namen wurde aufgrund der Vielfalt unvergleichlicher Naturräume 1999 zum Nationalpark erklärt. Wanderer genießen hier nicht nur spektakuläre Aussichten, sondern auch eine einzigartige Flora und Fauna. Du kannst die Gebirgszüge rund um Lanjarón auf eigene Faust entdecken, aber auch geführten Wanderungen teilnehmen.
Auch wenn du es nicht vermuten würdest, zum Mittelmeer sind es nur 16 km Luftlinie. Mit dem Auto brauchst du etwa eine halbe Stunde, um an die Strände der Costa Tropical zu gelangen.
Sehenswürdigkeiten in Lanjarón
Lanjarón ist kulturhistorisch vielseitig. In der Altstadt erwarten dich verwinkelte Gassen mit maurischer Architektur und arabischem Flair. Bis 1500 lebten hier die Morisken, welche von den spanischen Eroberern bekämpft wurden. Die maurische Festung wurde bei diesen Kämpfen zerstört. Ihre Überreste vermitteln noch einen Eindruck davon, welche Bedeutung der Ort in arabisch-andalusischer Zeit hatte. Nur 68 Jahre später wurde die an gleicher Stelle gebaute christliche Kirche zerstört.
Thermalbad Balneario de Lanjarón: Ursprünglich von den Mauren gegründet, waren die Heilkräfte seiner Quellen bereits ab 1770 überregional bekannt. Der regelmäßige therapeutische Betrieb mit zahlreichen prominenten Gästen wurde aber erst im 20. Jahrhundert aufgenommen.
Das Hauptgebäude wurde 1928, der Festsaal in den 1950er-Jahren erbaut. Trotz zahlreicher Modernisierungen konnte sich die Anlage ihren architektonischen Charme aus der »Belle Époque« erhalten.
Unterkünfte in Lanjarón
Zum Thermalbad gehört auch das 4-Sterne-Hotel Balneario de Lanjarón, das allerdings schon etwas in die Jahre gekommen ist. Deutlich moderner ist das kleine Hotel Alcadima, das wunderbare Aussichten zu den Gipfeln der Sierra Nevada bietet. Zum Entspannen gibt es einen großen Garten mit Pool.
Wenn du lieber in einer Ferienwohnung übernachten möchtest, kann ich dir die Lanjarón Rural Apartamentos empfehlen. Die rustikalen Apartments sind mit allem Notwendigen ausgestattet und der perfekte Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die Umgebung.
Essen & Trinken in Lanjarón
Mitten in den Ruinen der Festung findest du ein Restaurant, das für seine traditionelle Küche bekannt ist. Spezialitäten sind zum Beispiel Arroz con conejo (Kaninchen mit Reis) oder Potaje de hinojos (Fencheleintopf). Als Mitbringsel für zuhause bieten sich luftgetrocknete Salami, Blutwurst und Schinken an, die hier in den Bergen der Alpujarras besonders gut schmecken.
Ausflüge & Aktivitäten rund um Lanjarón
Über die Provinzen Granada und Almería erstreckt sich auf etwa 1.000 m Höhe das Hochtal Las Alpujarras, das auf der sonnigen Seite der Sierra Nevada liegt. Naturfreunde begeistern sich bei Wanderungen für großartige Gebirgslandschaften, die immer wieder den Blick auf das Mittelmeer freigegeben.
Die 13 km lange Tour vom Río Lanjarón über Acequia Mezquerina nach Lanjarón oder umgekehrt ist eine ideale Herbstwanderung und vom Schwierigkeitsgrad her moderat. Die Schlucht des Río Poqueira führt durch einen der schönsten Naturräume in den Alpujarras.
Die üppige Vegetation rechts und links der Ufer macht den Weg teils etwas abenteuerlich, doch der große Reiz liegt in den sagenhaften Kontrasten. Durch das üppige Grün, das erfrischende Wasser und die abwechslungsreichen Felsformationen ist diese Wanderung mehr als lohnenswert.
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