Supermärkte in Spanien

Die wichtigsten Supermärkte in Spanien im Überblick

Du planst einen längeren Aufenthalt in Spanien oder bist gerade frisch angekommen? Dann wird dich sicher interessieren, wo die Spanier ihre täglichen Einkäufe erledigen. Anders als in Deutschland, wo Aldi, Lidl, Rewe und Edeka den Markt unter sich aufteilen, findest du in Spanien eine spannende Mischung aus traditionellen spanischen Ketten, internationalen Giganten und – ja, auch deinen bekannten deutschen Discountern.

Im Jahr 2023 machten die Supermärkte in Spanien einen Gesamtumsatz von über 100 Milliarden Euro. Dabei kaufen die Spanier im Durchschnitt zweimal pro Woche ein und legen großen Wert auf frische Produkte und regionale Spezialitäten.

Besonders interessant: Während in Deutschland die Discounter dominieren, setzen die Spanier eher auf Supermärkte mit breiterem Sortiment.

Lass uns mal einen Blick auf die wichtigsten Ketten werfen, damit du weißt, wo du was findest und welcher Supermarkt am besten zu deinen Bedürfnissen passt!

Mercadona

Der absolute Platzhirsch in Spanien! Hier kaufst du wie 5,7 Millionen andere Haushalte täglich ein. Die Eigenmarke »Hacendado« ist der Renner – die Qualität ist top und die Preise fair.

Toll ist auch, dass Mercadona stark auf Regionalität setzt. In den über 1.600 Filialen findest du immer frisches Obst und Gemüse von lokalen Bauern.

Carrefour

Kennst du vielleicht schon aus Frankreich? In Spanien betreiben sie seit 1973 sowohl riesige Hypermärkte als auch kleinere Läden in den Innenstädten (»Supeco« und »Carrefour Express«). Mit über 1.400 Filialen sind sie die Nummer 2 im Land.

Besonders praktisch: Du findest hier nicht nur Lebensmittel, sondern auch Elektroartikel, Klamotten und sogar Fahrräder.

Dia

Der Discounter um die Ecke! Mit rund 4.000 meist kleinen Filialen findest du garantiert einen in deiner Nähe. Die Preise sind echt günstig, das Sortiment ist aber etwas kleiner als bei den großen Ketten. Perfekt für den schnellen Einkauf zwischendurch.

Lidl

Dein deutscher Discounter-Freund ist auch in Spanien am Start! Seit 1994 mischen sie den spanischen Markt auf und haben mittlerweile über 600 Filialen. Die »Deluxe«-Produkte sind übrigens bei den Spaniern total beliebt.

Aldi

Noch ein Deutscher! Kam erst 2002 nach Spanien und expandiert seitdem fleißig. Die Spanier lieben besonders die deutsche Backtradition – in allen fast 400 Filialen gibt's frisches Brot und Brötchen.

Eroski

Der Genossenschafts-Supermarkt aus dem Baskenland! Tipp: Als Kunde kannst du hier Mitglied werden und von den Gewinnen profitieren. Sie haben etwa 1.200 Läden, die meisten im Norden Spaniens.

Neben den über 100 riesigen Eroski Hypermärkten gibt es auch mehr als 1.000 kleinere Supermärkte unter den Brands Eroski Center, Caprabo, Eroski City und Eroski Merca.

Alcampo

Die spanische Version von Kaufland ist bekannt für ihre riesigen Hypermärkte. In den etwa 310 Filialen bekommst du wirklich alles – von der Sardine bis zum Swimmingpool!

Consum

Der Genossenschafts-Champion aus Valencia! Hier kaufst du besonders nachhaltig ein. Sie waren die ersten, die Plastiktüten verbannt haben und setzen stark auf Bio-Produkte.

Es gibt derzeit knapp 860 Consum Supermärkte entlang der spanischen Ostküste.

El Corte Inglés

Der Nobel-Supermarkt Spaniens! Teil des legendären Kaufhauses El Corte Inglés. Hier findest du auch ausgefallene internationale Produkte und Delikatessen. Ist preislich etwas teurer, aber die Qualität und der Service sind top.

Zur Unternehmensgruppe gehören auch die Marken Hipercor, Supercor und Supercor-exprés.

Spar

Aus Deutschland sind die Spar Supermärkte mittlerweile verschwunden, in Spanien gibt es sie jedoch noch in vielen Gegenden. Die meisten davon findest du auf den Inseln der Kanaren und Balearen.

Gadis

Der Lokalmatador aus Galicien! Mit gut 220 Filialen zwar keine Riesenkette, aber bei den Galiciern super beliebt. Hier gibt es die besten regionalen Produkte – vom frischen Pulpo bis zum lokalen Käse.

Praktische Tipps zum Einkaufen in Spanien

Bevor du einkaufen gehst, hier noch ein paar wichtige Insider-Tipps, die deine Shopping-Tour in spanischen Supermärkten noch angenehmer machen:

Öffnungszeiten: Anders als in Deutschland haben die meisten Supermärkte auch sonntags geöffnet! Die üblichen Öffnungszeiten sind von 9:00 bis 21:30 Uhr, in touristischen Gebieten oft sogar bis 22:00 Uhr. Aber Achtung: Während der Siesta (meist zwischen 14:00 und 17:00 Uhr) sind kleinere Läden in traditionelleren Gegenden manchmal geschlossen.

Obst und Gemüse: In vielen Supermärkten musst du Obst und Gemüse vor dem Bezahlen wiegen und einen Aufkleber ausdrucken. Such nach der Waage in der Obst-/Gemüseabteilung – die Nummer für dein Produkt findest du auf dem Preisschild. Das erspart dir peinliches Zurücklaufen an der Kasse!

Wasser und Getränke: Da das Leitungswasser in Spanien nicht überall gleich schmeckt, kaufen viele Spanier Wasser in großen 5- oder 8-Liter-Kanistern. Diese findest du in fast jedem Supermarkt, oft zu sehr günstigen Preisen.

Vegetarische/Vegane Optionen: Vegetarier und Veganer finden in spanischen Supermärkten ein wachsendes Sortiment an pflanzlichen Produkten. Mercadona und Carrefour haben beispielsweise spezielle vegane Produktlinien, während Lidl und Aldi in ihren Bio-Abteilungen zahlreiche vegane Alternativen anbieten. Sogar spanische Klassiker wie Gazpacho oder Tortilla gibt es mittlerweile in veganen Varianten.

Einkaufstaschen: Wie in Deutschland musst du Einkaufstaschen meist selbst mitbringen oder kaufen. Eine Tasche kostet zwischen 0,05 € und 0,50 €, je nach Material. Viele Spanier nutzen auch kleine Einkaufstrolleys (carritos), besonders praktisch für größere Einkäufe.

Angebote und Rabatte: Viele Supermärkte haben wöchentliche Sonderangebote, bei denen Produkte stark reduziert sind. Achte auf Prospekte oder Flyer, die oft am Eingang der Märkte ausliegen. Auch gibt es spezielle Rabattwochen, zum Beispiel bei Lidl, die dann Produkte aus bestimmten Ländern oder besondere Gourmet-Artikel anbieten.

Kundenkarten: Fast alle Ketten haben Treueprogramme – es lohnt sich, eine Kundenkarte zu beantragen, besonders wenn du länger bleibst. Die »Club Carrefour«-Karte oder die »Tarjeta Mercadona« bringen dir regelmäßig gute Rabatte.

Beste Einkaufszeiten: Vermeide wenn möglich die spanischen Haupteinkaufszeiten:

• Samstagvormittag (todo el mundo geht dann einkaufen!)
• Direkt nach Feierabend (ca. 18:00-20:00 Uhr)
• Die Tage vor großen Feiertagen

Lokale Besonderheiten:

• Viele spanische Supermärkte legen großen Wert auf regionale Produkte. In Andalusien findest du beispielsweise Olivenöl aus der Region, manche Märkte bieten sogar frisch geerntete Oliven an. Andere Spezialitäten wie Jamón Serrano, Manchego-Käse und Turrón sind ebenfalls häufig in den Regalen zu finden.
• Brot wird oft unverpackt verkauft – bring am besten einen Brotbeutel mit
• Das Fleisch- und Fischangebot ist meist größer als in Deutschland
• In der Weinabteilung findest du oft einen Experten für Beratung
• Viele Produkte gibt's in größeren Familienpackungen

Bezahlung: Kartenzahlung ist überall üblich, auch kontaktlos. In größeren Städten akzeptieren viele Märkte auch kontaktloses Bezahlen mit mobilen Endgeräten. Aber hab sicherheitshalber immer etwas Bargeld dabei – besonders in kleineren Läden.

Bio-Produkte und Nachhaltigkeit: Immer mehr Supermärkte in Spanien setzen auf Nachhaltigkeit. Neben großen Ketten wie Consum bieten auch Mercadona und Carrefour eine Auswahl an Bio-Produkten an. Spezialisierte Bio-Märkte wie »Veritas« sind vor allem in größeren Städten zu finden. Achte auf spanische Bio-Siegel wie »Agricultura Ecológica« auf den Verpackungen.

Zero-Waste und plastikfreie Läden: In größeren Städten wie Barcelona, Madrid und Valencia gibt es auch spezielle Zero-Waste-Läden, in denen man unverpackte Lebensmittel kaufen kann. Diese bieten eine große Auswahl an Trockenprodukten, wie Hülsenfrüchte, Reis und Gewürze, die du selbst abfüllen kannst.

Online-Shopping: Die meisten großen Ketten bieten mittlerweile Lieferservice an. Besonders Mercadona und Carrefour haben sehr benutzerfreundliche Apps. Die Liefergebühren liegen meist zwischen 4 und 7 €, ab einem bestimmten Einkaufswert ist die Lieferung oft kostenlos.

Preis-Leistungs-Verhältnis:

• Günstig: Día, Lidl, Aldi
• Mittleres Preissegment: Mercadona, Carrefour, Eroski
• Gehoben: El Corte Inglés, spezialisierte Bio-Märkte

Profi-Tipp: Die Eigenmarken der spanischen Supermärkte haben oft ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders »Hacendado« von Mercadona gilt als qualitativ hochwertig und ist dabei günstiger als Markenprodukte.

Supermärkte in Andalusien

In Andalusien ist Mercadona der unangefochtene Marktführer. Du findest in fast jeder größeren Stadt mehrere Filialen, besonders dicht ist das Netz in Sevilla, Málaga und an der Costa del Sol.

Ein großer Pluspunkt: Mercadona legt viel Wert auf regionale andalusische Produkte in seinen Regalen.

Carrefour ist mit seinen großen Hypermärkten in allen Provinzhauptstädten vertreten. Die französische Kette hat besonders viele Standorte in Küstennähe aufgebaut. Bei internationalen Kunden ist Carrefour wegen seiner riesigen Produktauswahl sehr beliebt.

Die Discounter-Kette Día findest du mit ihren kleinen Filialen in fast jedem Wohngebiet. Das Unternehmen ist in allen andalusischen Provinzen stark vertreten und bietet eine günstige Alternative für den täglichen Einkauf.

Lidl ist auf Expansionskurs in Andalusien. Der deutsche Discounter hat sich besonders in touristischen Gebieten niedergelassen und erfreut sich großer Beliebtheit bei deutschen Residenten.

Regionale Besonderheiten

Eine echte andalusische Erfolgsgeschichte ist MAS. Die regionale Kette hat ihre Wurzeln in Sevilla und Umgebung und hat sich einen Namen mit frischen lokalen Produkten gemacht.

Supersol befindet sich gerade im Umbruch: Die meisten Filialen wurden von Carrefour übernommen, aber einige Geschäfte existieren noch unter dem alten Namen, vor allem in Málaga und an der Costa del Sol.

Ein besonderes Konzept verfolgt Covirán. Die genossenschaftliche Kette stammt aus Granada und betreibt viele kleine Läden in Wohngebieten. Besonders in ländlichen Gegenden ist Covirán stark vertreten.

Besonderheiten beim Einkaufen in Andalusien

Das Einkaufen in Andalusien hat seinen ganz eigenen Charakter: Die Supermärkte bieten ein außergewöhnlich großes Sortiment an lokalem Olivenöl und regionalen Obst- und Gemüsesorten. Andalusische Spezialitäten nehmen in den Regalen einen besonderen Platz ein.

Bei den Öffnungszeiten musst du die regionale Kultur berücksichtigen: Kleinere Läden machen wegen der Hitze oft zwischen 14:00 und 17:00 Uhr Siesta. In Touristengebieten haben die Geschäfte dafür länger geöffnet, an der Küste sogar häufig sonntags.

Die Saisonalität spielt beim Einkaufen eine wichtige Rolle: Du findest ein stark wechselndes Angebot je nach Jahreszeit, was sich auch in den Preisen widerspiegelt. Während der Feriensaison gibt es oft besondere Angebote für Touristen.

Auch bei den Preisen gibt es regionale Unterschiede: An der Küste zahlst du tendenziell etwas mehr als im Inland. Die günstigsten Preise findest du meist in ländlichen Gebieten, während in Touristenzonen das Preisniveau generell höher liegt.

Ein besonderer Tipp für deinen Einkauf in Andalusien: Besuche unbedingt die traditionellen Markthallen (Mercados de Abastos) und lokalen Wochenmärkte (mercadillos). Diese bieten eine große Auswahl an frischem Obst, Gemüse und handwerklichen Produkten. Die Märkte sind nicht nur günstiger, sondern bieten auch ein authentisches, lokales Einkaufserlebnis.