Órgiva – ein historisches Dorf mit traumhafter Bergkulisse
Die andalusische Gemeinde Órgiva liegt in den Alpujarras in der Sierra Nevada, 450 m über dem Meeresspiegel. In den 1970er-Jahren haben sich hier zahlreiche Hippies aus England und Deutschland angesiedelt und prägen auch heute noch das Ortsbild. Der Río Guadelfo fließt mitten durch die bestechend schöne Landschaft, die sich über die letzten 50 km der Sierra Nevada bis zum Mittelmeer erstreckt. Der Küstenstreifen nennt sich Costa Tropical.
Die Bergdörfer im Berberstil fallen durch weiß getünchte Wände und flache Dächer auf. Landwirtschaft ist erst durch Terrassenbauweise möglich. Auf den Terrassenfeldern im hohen Alpujarras werden Obst, Wein und Gemüse angebaut, bewässert mithilfe jahrhundertealter Kanalsysteme.
Órgiva – Inspirationsquelle für zahlreiche Künstler
Dieser faszinierende Landstrich hat viele Maler und Schriftsteller inspiriert. Nicht wenige von ihnen sind hier sogar sesshaft geworden. In Richtung Norden schaust du auf die schneebedeckten Bergspitzen des Mulhacén (3.479 m) und des Pico de Veleta (3.390 m).
Auch die Berge der östlichen und westlichen Sierra Nevada sind über 2.000 m hoch. In etwa 200 km Entfernung kannst du bei guter Sicht sogar die Silhouette des marokkanischen Rif-Gebirges, einen Teil des Atlasgebirges, ausmachen.
Das Leben hier ist beschaulich, im Sommer werden dir einige Schaf- oder Ziegenherden begegnen.
Órgiva – Reiseziel für Freunde des Besonderen
Im Herbst, wenn die Hitze des Sommers vorbei ist, lockt die schöne Bergwelt Wanderer und Trekkingfans. Urlaubsgäste, die den Massentourismus der Badeorte entgehen möchten, kommen ebenso gerne nach Órgiva. Das Dorf ist ideal für Individualurlaub, denn es gibt viele Ferienhäuser in Alleinlage, die mit eigenem Pool und herrlicher Aussicht locken.
Ein Ort mit zahlreichen Einflüssen
Órgiva wurde im zwölften Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1347 herrschte hier der Emir von Granada Yusuf I, der Órgiva als den Hauptort des Nazari Taha prägte. Ab 1374 wird Órgiva häufiger als "plaza fuerte" erwähnt. Während der Nazari-Herrschaft trug der Ort den Namen Al-basath (=flach) und für mehrere Jahrhunderte war es als Albacete de Órgiva bekannt.
Órgivas schönste Sehenswürdigkeiten sind das Schloss der Grafen von Sástago sowie die Pfarrkirche Nuestra Señora de la Expectación, die um 1500 erbaut wurde. Ihre mächtigen Türme zeichnen sich fast magisch vor dem Hintergrund der Sierra Nevada ab. Das Schloss steht auf die Grundmauern einer Festungsanlage aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die den Christen einst als Zufluchtsstätte diente. Es besitzt den einzigen noch erhaltenen Turm im Alpujarra-Gebiet aus der Zeit der maurischen Aufstände.
Der Turm mit seinen 26 Zinnen gehört zum Palast des Grafen von Sástago. Besonders schön sind die Keramikarbeiten des Daches. Im restaurierten Teil des Turmes ist heute das Rathaus von Órgiva untergebracht. Ungewöhnlich ist auch das Hippiedorf Beneficio, in dem man bis heute völlig autark lebt.
Zu den Stränden bei Motril sind es etwa 40 Minuten mit dem Auto. Granada ist eine Stunde entfernt. Ein Navigationsgerät ist in der abgelegenen Bergregion empfehlenswert. In Órgiva findest du Supermärkte und einen kleinen Fischladen mit frischem Meeresfisch. Auch die Wochenmärkte der Umgebung sind eine attraktive Anlaufstelle für den preiswerten Einkauf.
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