Trevélez – malerisches Bergdorf mit Genussfaktor
Hier in Trevélez ist der Himmel nah und die Luft frisch und klar. Das Bergdörfchen in den Alpujarras klebt wie ein weißes Schwalbennest am Südhang der Sierra Nevada – dem höchsten Gebirge der Iberischen Halbinsel. Das Weiß der kubusförmigen Häuser scheint eine Spiegelung der dahinter aufragenden schneebedeckten Gipfel des Mulhacén. Das Dorf in der Provinz Granada wirbt nicht umsonst damit, das höchste Dorf Spaniens zu sein – es liegt auf 1.476 m Höhe.
Schon der Weg nach Trevélez ist ein Erlebnis. Das Auto windet sich Serpentine um Serpentine immer weiter hinauf und es bieten sich atemberaubende Ausblicke auf tiefe Schluchten und hoch aufragende Bergketten.
Gewirr von engen Gässchen
Wie überall in Andalusien wurde auch hier die Geschichte über Jahrhunderte von den Mauren geschrieben. In Trevélez zeugt nur noch die verschachtelte Struktur des Dorfes von diesem Erbe. Die drei verschiedenen Viertel des Dorfes trennt ein Höhenunterschied von rund 200 m. Doch auch wenn das Bummeln durch die engen steilen Gässchen des Bergdorfes etwas beschwerlich ist, so lohnt es doch die Mühe. Am höchsten Punkt angekommen liegt dir Trevélez zu Füßen und du genießt ein majestätisches Bergpanorama.
Heimat des besten Jamón Serrano
Wer von Trevélez spricht, kommt nicht umhin, von Serrano-Schinken zu sprechen. Bereits das Ortseingangsschild lässt keinen Zweifel daran, dass »Jamón« hier eine bedeutende Rolle spielt. Dass Trevélez das Schinkendorf schlechthin ist, dürfte auch dem nicht eingeweihten Besucher kaum entgehen. Allerorten sind Trockenspeicher von Schinkenherstellern zu finden. Hier reifen jedes Jahr Tausende von Exemplaren des legendären Jamón Serrano heran. Mein Favorit: die Schinkentrocknerei González Ortiz.
Du bekommst Einblicke in die Schinkenherstellung und den Reifeprozess im Trockenspeicher. Anschließend gibt es natürlich auch eine Verkostung des Schinkens mit Brot und einem Gläschen Sherry.
Die hier ganzjährig wehenden kühlen und trockenen Winde bieten ideale Voraussetzungen zur Herstellung luftgetrockneter Schinken. Der beliebte Jamón Serrano wird zwar in vielen Bergdörfern Andalusiens hergestellt, doch steht der aus Trevélez im Ruf, der beste zu sein.
Wer näher in die Geheimnisse des schmackhaften Schinkens eindringen möchte, dem sei eine Besichtigung einer der vielen Trockenspeicher empfohlen. Schon beim Eintreten ins Halbdunkel umfängt den Besucher der unverkennbare Geruch der in langen Reihen aufgehängten Schinkenkeulen. Natürlich kannst du die köstlich duftenden Schinken dort auch erwerben. Das typische schwarz-rot-goldene Etikett weist den echten Jamón Serrano aus Trevélez aus.
Die Schinken werden ausschließlich in lizenzierten Betrieben produziert. Das Fleisch dafür stammt von den Schweinerassen Landrace, Large-White und Duroc. Wenn du einen Serrano-Schinken kaufen willst, der aus dem Dorf stammt, dann achte auf die Herkunftsbezeichnung »Jamón de Trevélez«. Dieses Qualitätsmerkmal wurde dem Schinken schon im Jahr 1862 von der spanischen Königin Isabella II. verliehen.
Kein Besuch ohne kulinarische Genüsse
Wer in Trevélez ist, sollte nicht versäumen, die luftgetrocknete Schinkenspezialität mit einem Gläschen trockenen Rotweins und knusprigem Brot zu probieren. Überall im Dorf laden Bars und Restaurants ein, den hauchdünn aufgeschnittenen, fein marmorierten Schinken mit dem nussig würzigen Geschmack zu verkosten. Doch in den Restaurants von Trevélez kommt nicht nur Schinken, sondern auch fangfrische Forelle aus den kalten Wassern des Río Trevélez auf den Tisch.
Zugegebenermaßen wird der Fisch nicht selten mit Schinken kombiniert (trucha con jamón al horno). Auch zart gebratenes, herrlich nach Knoblauch duftendes Zicklein (choto al ajillo) steht hier vielerorts auf der Speisekarte.
Tor zur Sierra Nevada
Ein Besuch von Trevélez lohnt sich nicht nur wegen des Schinkens. Das hübsche weiße Bergdörfchen mit den typischen flachen Dächern der Alpujarras ist idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Sierra Nevada - unter anderem zum Ursprung des Río Trevélez (Siete Lagunas) oder zum Gipfel des Mulhacén.
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