Genovés Park in Cádiz
Parque Genovés
Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde an der Stelle des heutigen Parque Genovés in Cádiz direkt am Meer an der Avenida Doctor Gómez Ulla im historischen Altstadtviertel Barrio de la Viña zwischen der Festung Castillo de Santa Catalina und der Landzunge Punta Candelaria sowie unweit des späteren Universitätsgeländes Campus de Cádiz eine erste Parkanlage, der sog. „Petersiliengang“ (Paseo del Perejil), angelegt.
Diese erste Version des späteren Parks war jedoch nahezu baumlos und relativ ungepflegt, erst im Jahr 1854 wurde das Areal erweitert und unter dem neuen Namen Paseo de las Delicias umgebaut. Ausschlaggebend hierfür war vor allem die kurz zuvor in der Stadt wütende Choleraepidemie, welche der lokalen Verwaltung den Bedarf an Grünflächen für die Erholung der Bevölkerung ersichtlich gemacht hatte.
Nach und nach wurde der Parque Genovés zur grünen Visitenkarte von Cádiz
Mit dem Abriss der Festung Cuartel de la Columela im Jahr 1863 konnte der Park weiter vergrößert werden, in der Folge wurden auch zahlreiche Baumarten angepflanzt, gemäß Quellen aus der Epoche hauptsächlich amerikanische Zypressen. 1875 wurde das jetzt weitläufige und grün bewachsene Areal das erste Mal für die Feiern anlässlich der „Velada de los Ángeles“ mit genutzt.
Die umfangreichste Neugestaltung des Parks erfolgte jedoch ab 1892 unter der Regie des ursprünglich aus Valencia stammenden Gartenarchitekten Gerónimo Genovés i Puig. Dieser erweiterte den Park um den ehemaligen Militärwald, ließ Springbrunnen, einen Wasserfall mit See, Konzerthäuser und ein Café anlegen sowie zahlreiche neue und teils sehr seltene und spektakuläre Gewächse anpflanzen.
Darüber hinaus wurden in dieser Zeit auch diverse Denkmäler und Skulpturen aufgestellt, so etwa zu Ehren lokaler Prominenz wie dem Botaniker und Mathematiker José Celestino Mutis, dem Schriftsteller José María Pemán und dem Forscher Félix Rodríguez de la Fuente.
In der gepflegten Grünanlage direkt am Meer feierte man einst rauschende Feste
Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Park ein Theater erbaut, dessen Metallkonstruktion vom Erbauer des berühmten Pariser Eiffelturms, Gustave Eiffel, entworfen wurde. Kurze Zeit später öffnete ein zweites Theater im Park seine Pforten, das sog. „Sommertheater“ wurde nach dem Autor José María Pemán benannt.
Eine überregional bekannte Institution im Park war bis zu ihrer Schließung 1970 auch die prachtvolle Festhalle „Cortijo de los Rosales“, wo zahlreiche international renommierte Musiker wie zum Beispiel die beiden aus Kuba stammenden, jedoch seit den 1950er Jahren in Spanien ansässigen Brüder Raphael und Antonio Machín umjubelte Gastspiele gaben.
Heute ist der annähernd wie ein Trapez geformte Parque Genovés der botanische Garten der Stadt Cádiz mit über 100 Baumarten, vielen bunten Pflanzenbeeten, Schatten spendenden Palmengärten und diversen reizvollen Wasserspielen. Auf der Freilichtbühne finden im Sommer viele Theater- und Konzertaufführungen statt, für Kinder stehen mehrere Spielplätze zur Verfügung.
Parque Genovés
11003 Cádiz
Provinz Cádiz, Andalusien
Spanien
36.535986, -6.303823
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