Backpacking in Andalusien: Rucksacktour durch Südspanien

Die schönsten Backpacker-Routen in Andalusien

Andalusien ist nicht riesig und eignet sich daher wunderbar für einen Backpacking-Trip. Auch wenn du nur wenig Zeit hast, kannst du die Region trotzdem gut mit dem Rucksack erkunden. Im Folgenden möchte ich dir drei Backpacker-Routen durch Andalusien vorstellen, die ich alle selbst schon einmal gemacht habe.

1. Kurztrip für Einsteiger: Málaga und Sevilla (4-5 Tage)

Málaga und Sevilla eignen sich hervorragend für einen Kurztrip. Beide Städte verfügen über gute Flugverbindungen aus Deutschland, du findest eine große Auswahl an Hostels und günstigen Unterkünften und ein besseres Nachtleben wirst du woanders in Andalusien nicht finden.

Am besten planst du deine Reise so, dass du über das Wochenende in einer der beiden Städte bist. Dann ist immer richtig was los, vor allem in der Hauptreisezeit zwischen Mai und Oktober. Sevilla würde ich aber wegen der Hitze im Juli und August meiden.

Ob du nach zuerst nach Málaga oder Sevilla fliegst, bleibt dir überlassen. Zwischen beiden Städten gibt es täglich zahlreiche Bus- und Zugverbindungen.

Wenn du Lust auf Sightseeing hast, schau am besten unter Málaga Sehenswürdigkeiten und Sevilla Sehenswürdigkeiten nach.

2. Backpacker-Highlights: Die großen Städte in Andalusien (10-14 Tage)

In zwei Wochen kannst du schon eine Menge Orte in Andalusien kennenlernen. Auch für die Tour empfiehlt sich der Start und das Ende in Málaga oder Sevilla.

Von dort kannst du deine Route planen. Auf jeden ins Programm gehören Granada mit der weltberühmten Alhambra und die Stadt Córdoba. Ich empfehle dir außerdem einen Zwischenstopp in Cádiz, Jerez, Ronda, Marbella und Tarifa.

Mit dem Bus kommst du problemlos von Stadt zu Stadt. Züge fahren dagegen nicht überall in Andalusien. Vor allem an der Costa de la Luz (siehe nächster Vorschlag) gibt es so gut wie keine Bahnverbindungen.

3. Küstentour: Von Málaga nach Cádiz (10-12 Tage)

Eine Rucksackreise entlang am Meer durch Andalusien ist ein absolutes Highlight. Am besten machst du diesen Trip im Frühjahr (Mai / Mai) oder Ende September / Anfang Oktober. Dann ist überall Nebensaison und die Preise sind deutlich günstiger als im Sommer.

Starte diese Tour für 2-3 Tage in Málaga, danach geht es weiter für einen kurzen Zwischenstopp nach Marbella. Von dort weiter nach Tarifa, von wo du einen Tagesflug nach Gibraltar unternehmen solltest. Entlang der Costa de la Luz kannst du entweder noch einen Stopp in El Palmar oder Conil de la Frontera machen oder du fährst direkt nach Cádiz.

Wenn du kein eigenes Auto hast, musst die alle Etappen mit dem Bus machen. Es existieren aber gute Verbindungen zwischen den einzelnen Orten. Viele Fahrten kannst auch du online beim deutschen Anbieter Omio buchen.

Beste Reisezeit für Backpacker

Die beste Reisezeit hängt davon ab, was du in Andalusien alles sehen und erleben willst. Grundsätzlich sind die Monate November bis März / April (je nachdem, wann Ostern stattfindet) mit Abstand am günstigsten.

Das Wetter ist dann zwar noch recht mild, vor allem im Vergleich zum nordeuropäischen Wetter, aber wenn du Pech hast, zieht dann gerade ein großes Regentief über Andalusien. Kommt selten vor, kann dann allerdings richtige Überschwemmungen verursachen.

Auch das Nachtleben ist zu dieser Jahreszeit für andalusische Verhältnisse eher ruhig und an den Strand geht vor Juni sowieso kein Einheimischer.

Meine Lieblingsreisezeit auch für eine Rucksacktour durch Andalusien sind die Monate Mai und Juni. Dann ist das Wetter fast immer super, aber meistens noch nicht zu heiß, die Unterkünfte günstiger als in der Ferienzeit und auch die Strände sind noch nicht so überfüllt.

Die Alternative wäre von Mitte September bis Ende Oktober. Die meisten Sommertouristen sind dann weg, die ganz große Hitze ist vorüber und du kannst nochmal jede Menge Sonne für den kalten Winter tanken.

Mehr Informationen bekommst im Artikel 'Beste Reisezeit für Andalusien'.

Hostels & Co. – günstige Unterkünfte in Andalusien

In Andalusien findest du eine riesige Vielfalt an Hotels, Pensionen und Bed&Breakfasts. Als Backpacker bevorzugt man aber in der Regel ein Hostel und davon gibt es in den großen Städten wie Málaga, Sevilla und Granada jede Menge.

Tipp: Wenn du nicht gerade in der Hauptreisezeit (Juli und August) unterwegs bist, solltest auch immer kurzfristig ein günstiges Bett in einem Hostel bekommen. Ausnahmen sind während der Semana Santa zu Ostern. Dann sind die großen Städte alle ausgebucht, genau wie bei großen lokalen Festen wie. z.B. der Feria de Abril in Sevilla. Schaue am besten schon während deiner Reiseplanung, ob es eine starke Nachfrage zu bestimmten Terminen gibt.

Schöne Hostels in Málaga

In Málaga findest du eine große Auswahl an Hostels. Die meisten davon befinden sich im historischen Stadtzentrum. Sehr zu empfehlen für Backpacker sind das TOC Hostel Malaga, das Picnic Dreams Boutique Hostel und das Terraza del Limonar.

Schöne Hostels in Sevilla

Auch in der andalusischen Hauptstadt gibt es eine schöne Auswahl an guten Hostels. Ein Highlight ist La Banda Rooftop Hostel mit seiner fantastischen Dachterrasse. Wer Party machen will, ist im Oasis Backpackers' Palace Seville bestens aufgehoben. Deutlich ruhiger geht es im Sweet Sevilla Hostel zu.

Schöne Hostels in Granada

Zwei schöne Hostels im Stadtzentrum von Granada sind das El Granado Hostel und das Hostel Nut. Wenn du im historischen Albaicín-Viertel übernachten möchtest, ist das liebevoll dekorierte Oripando Hostel der perfekte Tipp für dich.

Wenn du keine Lust auf Hostels hast, findest du in Andalusien auch jede Menge Alternativen. In vielen Städten gibt es einige gute Hotels und Pensionen, die in der Nebensaison auch günstige Preise anbieten.

Die Auswahl an Ferienwohnungen und Ferienhäusern ist ebenfalls riesig und vor allem in den kleineren Orten kann man oftmals ziemlich günstig übernachten. Ein großes Angebot findest du bei bekannten Anbietern wie Booking.com oder Airbnb.

Zwei weitere Ideen sind Couchsurfing und WWOOF. Bei Ersterem stellen Gastgeber kostenlos eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung, meistens in Form einer Couch. Beim WWOOFen kannst du deine Hilfe auf Farmen und Bauernhöfen anbieten und bekommst im Gegenzug dafür eine Unterkunft und Verpflegung.

Wenn du dein Zelt dabei hast, kannst auch auf den vielen Campingplätzen in Andalusien übernachten. Wildcampen solltest allerdings nicht, denn das ist in Andalusien verboten.

Anreise nach Andalusien

Es gibt viele Direktflüge von Deutschland nach Andalusien. Die meisten davon gehen nach Málaga und Sevilla. Eine Übersicht findest du unter Andalusien Flüge.

Die Anreise mit Bus und Bahn dauert deutlich länger. Aber mit einem Interrail-Ticket lässt sich daraus ja eine großartige Tour durch Europa machen. Beachte aber, dass nicht alle Städte in Andalusien ans Schienennetz angeschlossen sind. Vor allem entlang der Costa de la Luz und im Osten Andalusiens an der Costa de Almería gibt es nur wenige Zugverbindungen.

Unterwegs in Andalusien – Auto, Bus & Bahn

Mit dem eigenen Auto bist du natürlich am flexibelsten bei deiner Reise durch Andalusien. Da das ganze aber relativ schnell teuer werden kann und die meisten Backpacker eher günstig reisen wollen oder müssen, sind öffentliche Verkehrsmittel eine gute und günstige Alternative.

Vor allem der Bus erweist sich in den meisten Fällen als besonders empfehlenswert, denn er fährt nicht nur zwischen großen Städten, sondern verbindet die Küste auch mit dem Hinterland. Busse sind in Andalusien auch deutlich günstiger als die Züge.

Da es in Andalusien eine große Anzahl privater Busgesellschaften gibt, ist das Angebot manchmal nicht leicht zu durchschauen. Mehr Informationen und Tipps findest im Beitrag 'Busfahren in Andalusien', außerdem kannst du bei Omio über viele Routen und aktuelle Preise nachschauen.

Bahnfahren lohnt sich vor allem, wenn du die Entfernung zwischen größeren Städten überbrücken willst. Die Züge sind in der Regel deutlich schneller unterwegs. Wenn du Glück hast, findest du auch ein gutes Angebot. Die Züge der spanischen Staatsbahn RENFE sind in der Regel sehr zuverlässig. Weitere Infos bekommst unter 'Zugfahren in Spanien'.

In den Städten kommst du meistens gut zu Fuß voran. S-Bahnen und U-Bahnen gibt es nur wenige in großen Städten wie Málaga und Sevilla. Gerade in der andalusischen Hauptstadt Sevilla ist auch das Fahrrad eine tolle Möglichkeit, sich fortzubewegen.

Essen Und Trinken – Tapas, Märkte und mehr

Das Essen in Andalusien ist nicht nur lecker, sondern oft auch relativ günstig. Überall gibt es Tapas-Bars für den kleinen und großen Hunger. In Granada bekommst du z.B. zu jedem bestellten Getränk auch einen kleinen Tapa dazu.

Viele Restaurants bieten zur Mittagszeit günstige Menüs an. Das Menü del Día enthält normalerweise eine Suppe oder einen Salat, ein Hauptgericht und einen Nachtisch und ist auch für Backpacker eine gute Möglichkeit, mal etwas Vernünftiges zu essen ;)

Wenn du dein Geld allerdings lieber in Flüssignahrung am Abend investieren willst, kannst du dich auch in den andalusischen Supermärkten mit Lebensmitteln eindecken. Bei den Supermercados Día, Carrefour oder auch SuperSol liegen die Preise auf nicht allzu hohem Niveau, sodass du dir hier die Grundverpflegung besorgen kannst.

Gute Angebote gibt es auch auf den zahlreichen Wochenmärkten in Andalusien. Ein Besuch auf einem Markt lohnt sich auf jeden Fall für frisches Obst und Gemüse sowie regionale Spezialitäten.