Giftschlangen in Spanien
Die einzige Schlange, die ich in Spanien je zu Gesicht bekommen habe, befand sich auf der Bergstraße, die von der Passhöhe Puerto de las Peñas Blancas zum Gipfel des Berges Reales bei Estepona führt. Die Schlange war ziemlich groß, aber vermutlich bereits von einem Auto totgefahren.
Jedes Jahr werden in Spanien zwischen 2.000 und 5.000 Menschen von einer Schlange gebissen, wobei höchstens ein bis zwei Personen sterben. Das sind weit weniger Tote als nach dem Stich einer Wespe oder dem Biss eines Hundes.
In Spanien sind 14 verschiedene Schlangenarten heimisch, nur drei davon sind giftig: die Stülpnasenotter (Vipera latastei), die Nordiberische Kreuzotter (Vipera seoanei) und die spanische Aspis-Viper (Vipera aspis zinnikeri). Nur die Unterart latastei der Stülpnasenotter kommt in Südspanien vor, entweder im Gebirge oder in Sanddünen. Sie wird 30 bis 60 cm groß. Kreuzotter und Aspis-Viper gibt es nur in Nordspanien.
Bei der Annäherung von Menschen fliehen Schlangen. Nur wenn sie in die Enge getrieben werden, greifen sie Menschen an. Ehe sie zubeißen, warnen sie durch ein Zischen. Zwischen Mitte Oktober und Mitte März begeben sie sich in eine Winterstarre in eine Erdhöhle.
Wird man von einer Schlange gebissen, ruft man vorsichtshalber die 112 an. Im Krankenhaus wird ein unspezifisches Antiserum gegen alle Vipern-Arten verabreicht.
Die spanische Aspis-Viper steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten, die nordiberische Kreuzotter nicht. Die Stülpnasenotter gilt als stark gefährdet. Die meisten Schlangen kommen beim Sonnenbaden auf dem Asphalt durch den Autoverkehr ums Leben. In der EU dürfen Schlangen weder gefangen noch getötet werden.
Von Wolfgang Zöllner
Verfasst am 18. September 2022Kommentare
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