Strenge Regeln für Raucher in Spanien
Spanien besitzt eines der strengsten Antirauchergesetze in der Europäischen Union. In öffentlichen Räumen wurde die Zigarette weitgehend komplett verbannt und auch im Freien gibt es inzwischen Einschränkungen.
Tabakgenuss im öffentlichen Raum stark eingeschränkt
Das südeuropäische Land führte im Jahr 2006 ein Rauchverbot ein, das jedoch im öffentlichen Raum keine Wirkung erzielte. Deshalb erließ die Regierung fünf Jahre später ein schärferes Gesetz. Es verbannt den Tabakgenuss aus allen öffentlichen Räumen. Seither ist das Rauchen dort weitgehend untersagt. In Spanien gibt es keine Raucherkneipen mehr, abgetrennte Raucherzimmer sind ebenfalls tabu.
Der Genuss von Tabak wurde auch im Freien eingeschränkt. So darf in Straßen- und Gartenlokalen nur dann zum Glimmstängel gegriffen werden, wenn die Sitzplätze nicht überdacht sind. Wände zur Abschirmung von Lärm oder Wind sind ebenfalls nicht erlaubt. Auf Spielplätzen, Schulhöfen und auf dem Gelände von Krankenhäusern hat die Zigarette ebenfalls nichts zu suchen.
E-Zigarette keine Alternative
In den letzten Jahren hat nicht nur in Spanien die E-Zigarette viele Freunde gewonnen. Sie verfügt über einige Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Qualm einer Zigarette. Selbst im Deutschen Krebsforschungszentrum sind die Mediziner davon überzeugt, dass das elektrische Produkt weniger Schadstoffe enthält. Welche gesundheitlichen Risiken durch den Konsum der E-Zigarette entstehen, ist bisher in Studien nicht ausreichend untersucht worden.
Generell scheint das Produkt jedoch eine weniger schädliche Alternative zu den herkömmlichen Glimmstängeln zu sein. Dabei sollen Nutzer jedoch darauf achten, wo sie sich dem Genuss hingeben. Ein Hotelzimmer mit Rauchmelder ist für die Nutzung der E-Zigarette ein ungeeigneter Ort.
Die Hotels haben unterschiedliche Strategien im Umgang mit den Verdampfern. Empfehlenswert ist es, sich an der Rezeption nach den Regelungen im Haus zu erkundigen. Eine Nachfrage nach den örtlichen Verboten kann ebenfalls hilfreich sein, denn die Regionen und Gemeinden dürfen das allgemeine Antirauchergesetz verschärfen.
Auch private Veranstaltungen betroffen
Laut Gesetz ist in Spanien der Genuss von Tabak und Alkohol ab der Vollendung des 18. Lebensjahres erlaubt. Der Qualm ist jedoch nicht nur in Restaurants und Bars weitgehend tabu. Diskotheken und Freizeiteinrichtungen, in welche auch Minderjährige Zutritt haben, müssen ebenfalls rauchfrei bleiben. Die Verbote reichen bis in den privaten Bereich hinein, denn auch Familienfeiern in geschlossenen Räumen sind betroffen.
Die Nutzung von E-Zigaretten wird liberaler gehandhabt. In privaten Einrichtungen entscheiden die Besitzer, ob gedampft werden darf oder nicht. Im öffentlichen Raum gelten jedoch die strengen Regeln des Antirauchergesetzes. Dies bedeutet auch, dass an Flughäfen oder Bahnhöfen das Dampfen nicht erlaubt ist.
Regeln für Rauchen am Strand
Seit 2022 dürfen Gemeinden das Rauchen am Strand verbieten. Mallorca, Barcelona und Valencia gehören zu den Reisezielen, an denen der Glimmstängel schon untersagt wurde. Wer sich trotzdem eine Zigarette anzündet, muss mit Bußgeldern von bis zu 2.000 Euro rechnen. Die Gemeinden begründen die Verbote mit den Umweltschäden durch die im Sand zurückgelassenen Kippen.
An Spaniens Stränden herrschen strenge Regeln. So ist für die Mitnahme von Strandutensilien geregelt, dass diese bei Wind entfernt werden müssen. Hunde dürfen nur an für sie ausgewiesenen Plätzen ins Wasser. Lagerfeuer sind nur zum Fest des San Juan erlaubt, das in der Nacht vom 23. zum 24. Juni stattfindet. Übernachtungen und das Fischen am Tag sind am Strand ebenfalls verboten. Nachts ist das Angeln erlaubt.
Spaniens Regeln sind streng und Verfehlungen werden mit hohen Geldstrafen geahndet. Damit der Urlaub davon nicht getrübt wird, ist es empfehlenswert, sich vor Ort über die Verbote zu informieren.
Verfasst am 6. Februar 2024Kommentare
Spanien zeigt mit seinen strengen Antirauchergesetzen, wie konsequent Umweltschutz und Gesundheitsschutz durchgesetzt werden können. Doch während der Tabakgenuss in nahezu allen öffentlichen und teils auch privaten Räumen tabu ist, bietet die E-Zigarette eine weniger schädliche Alternative, die für viele Raucher eine Möglichkeit darstellt, ihre Gewohnheiten zu ändern.
Es wäre wünschenswert, dass die Vorteile des Dampfens stärker in den Fokus gerückt werden – sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch in der Gesetzgebung. Studien deuten darauf hin, dass die Schadstoffbelastung durch E-Zigaretten deutlich geringer ist. Klar ist jedoch, dass auch hier klare Regelungen notwendig sind, um Nichtraucher zu schützen.
Ein ausgewogener Ansatz, der die Nutzung von E-Zigaretten in bestimmten Bereichen erlaubt, könnte dazu beitragen, das Dampfen als praktikable Alternative zum Rauchen zu fördern – ohne die strikte Haltung Spaniens zu gefährden. Es bleibt spannend, wie sich die Entwicklung der Gesetzgebung in Bezug auf E-Zigaretten weiter gestalten wird.
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