Christoph Kolumbus

Der italienische Seefahrer Christoph Kolumbus gehört zu den berühmtesten Personen der Geschichte. Von Palos de la Frontera in Andalusien aus stach Kolumbus mit den drei Schiffen »Niña«, »Pinta« und »Santa Maria« am 3. August 1492 in See, um kurze Zeit später einen neuen Kontinent zu entdecken.
Christoph Kolumbus
Christoph Kolumbus, posthumes Porträt von Sebastiano del Piombo ( Public Domain )

Christoph Kolumbus – der Entdecker Amerikas

Man weiß nicht wirklich, wo er geboren wurde und wo er sich jetzt befindet. Er selbst hat niemals verstanden, was er tatsächlich vollbracht hat. Trotzdem kennt ihn die ganze Welt und ein Krater auf dem Mond wurde nach ihm benannt: Die Rede ist von Christoph Kolumbus, dem Entdecker Amerikas. Da du bestimmt schon von ihm gehört hast, befasst sich dieser Beitrag nur mit Fakten und Spekulationen, die nicht allgemein bekannt sind.

Um 1451 soll Christoph Kolumbus in Genua geboren sein, einige vermuten seinen Geburtsort aber in Savona, Sardinien oder Mallorca. Unwahrscheinlich ist, dass er in Padua Astronomie und Geografie studiert haben soll, denn da ist er erst 11 Jahre alt. Seit seinem 15. Lebensjahr trieb er sich als Seemann auf allen damals bekannten Weltmeeren herum. Teilweise als Korsar, also als Seeräuber, der, ausgestattet mit einem Kaperbrief eines Adeligen, fremde Handelsschiffe überfällt und ausraubt.

Die Idee von der Westroute nach Indien

Christophs Bruder Bartolomeo ist Kartograf in Lissabon. Die Brüder arbeiten dort eine Zeit lang zusammen. Christoph heiratet Dona Filipa de Perestrelo e Moniz, die Tochter des Gouverneurs der portugiesischen Insel Porto Santo bei Madeira. 1480 wird ihr Sohn Diego geboren. Christoph studiert auf Porto Santo Logbücher und Seekarten aus dem Nachlass seines Schwiegervaters Bartolomeu Perestrelo. Das scheint für Christoph der Anlass gewesen sein, sich mit neuen Seewegen nach Ostasien zu beschäftigen. Kolumbus erkennt aus den bei seinem Schwiegervater gefundenen Aufzeichnungen, dass er die Passatwinde für sein Vorhaben nutzen könnte.

Aus Indien und China kommen wichtige Güter wie Gewürze und Seide nach Europa. Doch die Landwege dorthin sind seit dem 14. Jahrhundert durch das Osmanische Reich versperrt. Daher suchen die Portugiesen einen östlichen Seeweg um Afrika herum nach Indien. Kolumbus lässt sich die Kopie einer Karte des Florentiner Kartografen Paolo dal Pozzo Toscanelli schicken, der behauptet, man könne Indien viel schneller erreichen, wenn man in Richtung Westen segelt. Das Original der Karte hat Toscanelli an den portugiesischen König gesandt, der der Idee einer Westroute aber keine Bedeutung beimisst.

Toscanelli hatte im Jahr 1433 in Florenz einen chinesischen Gesandten gesprochen, der ihm erzählte, dass man von China nach Arabien auf einer Ostroute segeln könne. In der Renaissance wussten die Italiener bereits aus alten griechischen Texten, dass die Erde eine Kugel sein muss. Der griechische Naturphilosoph Eratosthenes stellte sich 200 Jahre vor Christus die Landmasse der Erde als eine Insel vor, die von Wasser umgeben war und folgerte daraus, dass man die Erde auf dem Wasserweg umrunden könne. Eratosthenes hatte den Erdumfang mit 252.000 Stadien erstaunlich genau berechnet, was 41,750 km entspricht. Der tatsächliche Erdumfang am Äquator beträgt 40.075 km. Eratostenes verglich dazu die Länge der Schatten in zwei ägyptischen Städten, die 5.000 Stadien voneinander entfernt waren. Die Gelehrten der Katholischen Kirche errechneten anhand der Erkenntnisse des Eratosthenes eine Entfernung von 25.000 km in westlicher Richtung zwischen den Kanarischen Inseln und der Insel Zipangu, wie Japan damals in Europa genannt wurde.

Kolumbus und Toscanelli jedoch beriefen sich auf den griechischen Gelehrten Ptolemäus, der 100 vor Christus gelebt und den Erdumfang mit 25.000 km viel zu gering angegeben hatte. Im Gegensatz zu Eratostenes hatte Prolemäus den Erdumfang nur geschätzt, nicht berechnet.

Da die Erde rund ist, folgert Toscanelli, dass der chinesische Seeweg ein Teil einer Westroute von Europa nach Indien sein müsse. Wie kam aber ein Chinese nach Florenz? Im Jahr 1433 fand die siebte Reise einer chinesischen Überseeflotte unter Admiral Zheng He nach Indien statt. Der chinesische Kaiser Xuande hatte angeordnet, dass die von seinem Großvater Yongle erbaute Flotte seinen Regierungsantritt in alle Welt verkünden sollte. In Kalkutta trennten sich einige Chinesen von der Flotte, reisten mit arabischen Schiffen weiter nach Osten und kamen so über Ägypten bis nach Florenz.

Toscanelli hat die westliche Entfernung von Europa nach Indien viel zu kurz berechnet, nämlich mit 5.000 Meilen (ca. 8.047 km), was nur einem Drittel der tatsächlichen Entfernung entspricht. Vermutlich hat er römische mit arabischen Seemeilen verwechselt. Außerdem kann Toscanelli natürlich nicht ahnen, dass da noch ein unbekannter Kontinent dazwischen liegen würde. Kolumbus hat erkannt, dass an der Küste Madeiras immer mal wieder Hölzer und andere Gegenstände angetrieben werden, die von einer Landmasse im Westen stammen müssen. Zudem hat er möglicherweise von seinen Fahrten nach Thule (Island) aufgeschnappt, dass um das Jahr 1000 herum Wikinger unter ihrem Anführer Leif Eriksson im Westen auf ein unbekanntes Land gestoßen sind, das sie »Markland« oder »Vinland« nannten. Das erste schriftliche Zeugnis über die Siedlungen der Wikinger in Nordamerika findet sich übrigens in den »Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum« des Adam von Bremen aus dem Jahre 1076. Die Originalfassung dieses Geschichtswerks ist nicht erhalten. Die 22 Abschriften haben sich größtenteils als Fälschungen herausgestellt. Weitere schriftliche Erwähnungen der Wikinger Saga zur Entdeckung Amerikas sind erst aus dem 14. Jh. bekannt, wie z.B. die zwischen 1339 und 1345 verfassten »Chronica universalis« des italienischen Dominikaners Galvano Fiamma. Dort wird »Markland« unter dem Namen Marckalada erwähnt.

Neueste archäologische Forschungen legen nahe, dass sich Vinland nicht im heutigen Neufundland befand, sondern irgendwo an der Küste bei New York. Und dass die Wikinger von Grönland aus mehrmals dort gewesen sein müssen, sodass die Nachricht über Vinland überhaupt nach Thule gelangen konnte.

Mittlerweile reklamieren auch die Araber die Entdeckung Amerikas für die muslimische Welt:

Im 14. Jh. war der malische König Mansu Musa der wohlhabendste Mann, der jemals auf Erden gelebt hat. Er residierte in Timbuktu und besaß nach heutiger Kaufkraft ein Vermögen von 400 Milliarden Dollar, das hauptsächlich aus Gold bestand, welches in Ghana gefördert wurde. Ghana gehörte zum Sultanat »Manden Kurufaba«, wie Mali damals genannt wurde. Musa war ein frommer Muslim und pilgerte im Jahr 1324 mit 60.000 Untertanen seines Volks der Mandinka und 21 Tonnen Gold zur Hadsch nach Mekka und weiter nach Ägypten. Dort erzählte er, dass sein Vorgänger König Abubakari II. eine Flotte von 200 Schiffen ausgesandt hatte, um den Atlantik nach Westen zu erkunden. Nur ein Boot sei nach Mali zurückgekehrt. Dessen Kapitän hatte berichtet, dass die Flotte an einen Fluss gelangt sei, wo ein Strudel alle Schiffe in den Abgrund zog. Da sein Schiff das letzte am Ende der Flotte gewesen sei, habe er rechtzeitig umkehren können. Abubakari II. habe das nicht glauben wollen und habe im Jahr 1310 abermals eine Flotte von 2.000 Schiffen nach Westen geschickt. Von dieser Flotte sei jedoch kein Boot nach Afrika zurückgekehrt.

Der in Guayana geborene Anthropologe Ivan van Sertima behauptet in seinem 1977 erschienenen Buch »They came before Columbus«, dass Afrikaner bereits im 12. Jahrhundert Amerika bereist hätten und danach im 14. Jahrhundert eben noch einmal die Mandinka aus Mali. Der mexikanische Regengott Quetzacoatl sei in Wahrheit der Regengott Dasiri des malischen Volks der Bambara. Kolumbus habe über seinen Aufenthalt auf der Insel Hispaniola berichtet, dass die Eingeborenen Speere benutzten, deren Spitze mit Gold überzogen waren und die den Speeren in Mali glichen. Und in Brasilien wurden seine malischen Inschriften auf Steinen gefunden.

Dass die primitiven Boote aus Mali Brasilien erreichen konnten, ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn sie konnten für die Hinfahrt den Golfstrom und die Passatwinde nutzen. Kolumbus könnte über die Schiffsreise der Mandinka Kenntnis gehabt haben und die Informationen über die Passatwinde in seine Reiseplanung eingebaut haben.

Eher ins Reich der »alternativen Fakten« gehört die Legende, welche im 16. Jahrhundert in Großbritannien aufkam: Nachdem der walisische König Owain Gwynedds im Jahr 1170 gestorben war, stritten seine mindestens 16 Kinder um das Erbe und die Regentschaft. Prinz Madoc entfloh den Kämpfen, indem er nach Westen segelte und die Mobile Bay im heutigen Alabama erreichte. Madoc kehrte nach Wales zurück, berichtete von seiner Entdeckung und segelte mit zehn Schiffen erneut nach Westen, um das neue Land zu besiedeln. Seither hat man nichts mehr von ihm gehört. Der einzige Fakt, der diese Geschichte stützen könnte, sind klobige Fischerboote, die man bei dem Indianerstamm der Mandan in North Dakota gefunden hat. Sie ähneln den walisischen Fischerbooten, während sonst Indianer ja lange, spitze Kanus benutzen. Am wahrscheinlichsten ist die Überlegung, dass die Briten die Geschichte von Prinz Madoc als Fake News in die Welt setzten, um den Spaniern die Ehre streitig zu machen, Amerika zuerst entdeckt zu haben.

Warum erteilte Spanien den Auftrag zur Erkundung des westlichen Seewegs?

Da der portugiesische König Johann II. nur an der Erforschung des Seewegs um Afrika interessiert ist, verlässt Kolumbus nach dem Tod seiner Frau Dona Felipa im Jahr 1485 Portugal in Richtung Spanien. Außerdem muss er wegen Schulden seinen portugiesischen Gläubigern entkommen. In Córdoba hat er mit Beatriz Enríquez de Arana ein Verhältnis, dem 1488 der uneheliche Sohn Fernando entspringt. Kolumbus bringt seine beiden Söhne im Kloster La Rábida in Palos bei Huelva unter. (Das gut erhaltene Kloster kann heute noch besichtigt werden. Beide Söhne werden dann zu Pagen des Kronprinzen Johann von Aragon und Kastilien ernannt. Von Palos aus wird später die Flotte des Kolumbus nach Amerika in See stechen.)

Gleichzeitig versucht Kolumbus, die katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon für seine Idee einer Westpassage zu gewinnen. Isabella ist auch ganz angetan, hat aber kein Geld und keine Zeit, da sie gerade um die Vollendung der christlichen Reconquista durch die Eroberung Granadas kämpft, des letzten muslimischen Königreichs auf der iberischen Halbinsel. Obendrein erscheinen ihr die Forderungen, die Kolumbus mit seiner Idee verknüpft, unverschämt und unangemessen.

Kolumbus schickt daher seinen Bruder nach England und Frankreich, um dort einen Förderer zu finden. Luis de Santángel, dem Schatzmeister Isabellas, lügt er vor, sein Bruder habe bereits einen Gönner in Frankreich gefunden. Glücklicherweise gelingt im Januar 1492 die Eroberung Granadas und Santángel kann Isabella überzeugen, dass Spanien es nicht zulassen darf, dass Frankreich oder England demnächst über einen Seeweg nach Westen verfügen.

Es kommt also im April 1492 in dem kleinen Ort Santa Fe bei Granada zur Unterzeichnung der Kapitulation von Santa Fe. In dieser Urkunde wird Kolumbus zugestanden, dass er in den erblichen Adelsstand eines Vizeadmirals der Ozeane erhoben und Vizekönig über alle von ihm entdeckten Gebiete werden soll. Außerdem erhält er eine Gewinnbeteiligung von 10% an allen Edelmetallen, nicht aber an Gewürzen. Und natürlich zahlt man ihm die Kosten für die Ausrüstung der Expeditionsflotte.

Die vier Reisen und das Ende des Kolumbus

Am 3. August 1492 sticht Kolumbus mit 90 Mann auf einer kleinen Flotte von drei Schiffen – Santa Maria, Niña und Pinta – von Palos de la Frontera bei Huelva aus in See. Da nach drei Tagen ein Mast auf der Pinta bricht, muss die Flotte einen Monat auf der Kanareninsel La Gomera pausieren, ehe sie am 6. September in Richtung Indien aufbricht.

Kolumbus will streng genommen nicht nach »Indien«, sondern nach Quinsai, der heutigen chinesischen Großstadt Hangzhou. Damals nannte man aber alles, was östlich von Indien liegt, einfach »las Indias«.

Die Tatsache, dass Kolumbus bei seinen ersten Reisen nur auf ein paar Karibikinseln trifft und erst bei seiner vierten und letzten Reise in Honduras auf Festland, das er für Indien hält, dürfte hinlänglich bekannt sein. Seine Erlebnisse hält er in einem Bordbuch fest, von dem heute nur noch Auszüge in einer Abschrift von Bartolomé de las Casas existieren, dem ersten spanischen Bischof für die amerikanischen Kolonien. Das Kartenmaterial, das Kolumbus bei seinen Entdeckungsreisen benutzt hat, ist verschollen.

Am 33. Tag der Reise soll es auf der »Santa Maria« zu einer Meuterei gegen Kolumbus gekommen sein, die später so berühmt wurde wie die Meuterei auf der Bounty. Der entscheidende Unterschied: Es hat sie nie gegeben. Weder Kolumbus selbst noch Las Casas berichten darüber. Antonio Gallo, der Stadtschreiber von Genua, notiert: »Sie behielten ihren Kurs nach Westen viele Tage bei. Weder Inseln noch Land tauchten auf, obwohl sie nach seiner Schätzung 4.000 Meilen (ca. 6.437 km) ab der Straße von Cádiz zurückgelegt hatten. Jetzt sank der Mut und die Furcht nahm zu, denn viele von seiner Mannschaft baten ihn, umzukehren, wenn die Vorräte knapp würden. Er selbst aber erklärte jetzt mit festem Geist und unverzagter Miene, er sei sich nach den bekannten und gesehenen Zeichen sicher, dass am nächsten Tag Land auftauchen würde.«

Es ist also nur eine »Bitte«. Kolumbus kann sie leicht entkräften, denn er »weiß«, dass er insgesamt höchstens 5.000 Meilen (ca. 8.047 km) weit segeln muss. Am nächsten Tag sichtet der Ausguck tatsächlich einen Vogel und bald darauf Land. Da die zurückgelegte Entfernung ziemlich genau der von Kolumbus vorher »errechneten« Entfernung entspricht, ist Kolumbus felsenfest davon überzeugt, »Indien« erreicht zu haben.

Als Kolumbus am 28. Oktober 1492 Kuba entdeckt, misst er auf seinem Quadranten 42 Grad nördliche Breite. Kuba liegt aber auf dem 22. Breitengrad. Kolumbus war von La Gomera auf 28 Grad nach Westen losgesegelt. Außerdem ist es auf Kuba sehr heiß, was für eine Nähe zum Äquator spricht. Bei 42 Grad wäre er in New York an Land gegangen. Auch Kolumbus ist von dem Messwert irritiert, vertraut ihm aber. Als Erklärung für den Messfehler bleibt nur, dass Kolumbus mit seinem Quadranten den falschen Stern anvisiert hat, nämlich Alfrik (ß Cephei) anstelle des Polarsterns. Kolumbus schreibt selbst über sein geringes Bildungsniveau: »Ich sage, dass mir für die Durchführung der Unternehmung keine Vernunft genützt hat, noch Mathematik noch Weltkarten. Es hat sich nur erfüllt, was Isaías sagte. Ein offensichtliches Wunder wollte Unser Herr machen, in dieser Reise nach las Indias, um mich zu trösten, mich und andere durch Befreiung der Grabeskirche.« Vor seiner zweiten Reise mahnt ihn daher der König: »Es erscheint uns gut, einen guten Astronomen mitzunehmen«.

Als Kolumbus Förderin Isabella im Jahre 1504 stirbt, kann Kolumbus seine Privilegien aus der Kapitulation von Santa Fe gegenüber König Ferdinand nicht mehr durchsetzen. Kolumbus stirbt am 20. Mai 1506 in Valladolid im Alter von 55 Jahren. Seine Leiche wird in Sevilla begraben, aber 1542 nach Santo Domingo (heute Dominikanische Republik) überführt. Diese Überführung soll gemäß der offiziellen Geschichtsschreibung auf Wunsch seines Sohnes Diego durchgeführt worden sein. Unklar bleibt dabei, wie Diego, der 1526 verstarb, die Umbettung im Jahre 1542 veranlasst haben soll.

Nachdem das Gebiet 1795 zu einer französischen Kolonie geworden ist, verschickt man die Leiche nach Havanna in Kuba. Als Kuba 1898 im spanischen Krieg gegen die USA verloren geht, kommen die Gebeine wieder nach Spanien und werden in der Kathedrale von Sevilla bestattet. Ob sich in dem pompösen, im Kirchenschiff aufgebahrten Sarg tatsächlich die leiblichen Überreste von Christoph Kolumbus befinden, ist allerdings nach diesen mehrfachen Umbettungen Spekulation. Dominikanermönche behaupten, nicht Kolumbus, sondern sein Sohn Diego läge in dem Sarg in Sevilla.

Im Oktober 2024 erklären Wissenschaftler der Universität von Granada, sie hätten einwandfrei bewiesen, dass in dem Sarg in der Kathedrale von Sevilla tatsächlich die Gebeine von Christoph Kolumbus liegen. Antonio Lorente, der führende Kopf des Forscherteams, behauptet, dies sei jetzt durch eine aufwendige DNA-Analyse nachgewiesen. Forscher und Laboratorien in der ganzen Welt hätten Knochenreste aus dem Sarg in Sevilla mit der DNA von Nachkommen von Christoph Kolumbus verglichen. Allerdings scheint damit die Behauptung der Dominikaner nicht entkräftet, dass in dem Sarg der Sohn Diego liegt. Denn auch er trägt sicherlich die Kolumbus-Familien-DNA in sich.

Die beiden Söhne des Kolumbus können in mehreren Prozessen gegen den König immerhin erreichen, dass sie als Erbe von Christoph Kolumbus Vizekönige von »Neuspanien« bleiben, allerdings nur für die Inseln, die ihr Vater selbst entdeckt hatte. Diego zwingt später seinen Halbbruder Fernando, auf sein Erbe zu verzichten. Nach Diegos Tod 1526 führt seine Witwe die Prozesse weiter, die 1536 damit enden, dass alle Privilegien der Familie Kolumbus gestrichen werden.

Erst der Florentiner Amerigo Vespucci, der in den Jahren 1497 bis 1504 an den Küsten Mittel- und Südamerikas entlangfährt, erkennt, dass es sich bei den entdeckten Gebieten nicht um »Indien«, sondern um einen neuen Kontinent handeln muss. Der Kontinent taucht im Jahre 1507 erstmals mit der Bezeichnung »America«, dem Vornamen von Amerigo Vespucci, auf den Weltkarten des deutschen Kartografen Martin Waldseemüller auf.

Ausschnitt der Weltkarte von Martin Waldseemüller:

Weltkarte von Martin Waldseemüller
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