GR-249 – Gran Senda de Málaga

Berge und Schluchten, weiße Dörfer und Avocadohaine: Der Gran Senda de Málaga oder GR-249 verbindet auf 850 km und in 35 Etappen die schönsten Orte am Meer und im Landesinneren in der Provinz Málaga in Andalusien im Süden von Spanien.
GR-249 Gran Senda de Málaga
In den Bergen der Sierra de Grazalema ( Ysbrand Cosijn / Shutterstock.com )

Wandern durch die Provinz Málaga

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.
(Johann Wolfgang von Goethe)

Während an der Küste das ganze Jahr über was los ist, tummelt sich im Landesinneren von Andalusien ein exklusives Grüppchen von Kennern. Um dies zu ändern, haben die Abgeordneten von Málaga den Gran Senda de Málaga (GR-249) markiert. Er führt dich zu den schönsten Regionen der Provinz, durch verschachtelte Örtchen und zu bekannten Sehenswürdigkeiten. Gewandert wird auf markierten Wanderwegen, befestigten Erdpisten und zum Teil auf Asphalt. Außer zu Fuß kannst du den GR-249 auf 17 Teilstücken mit dem Fahrrad oder zu Pferd erleben.

Auf dem GR-249 passierst du 13 Naturparks, darunter die Sierras de Almijara, Tejeda und Alhama, die Sierra de Grazalema und die Sierra de las Nieves.

Du besuchst verschlafene Dörfchen und berühmte Orte wie Ronda oder Archedona und durchquerst bergige Gebiete mit Naturschauspielen wie El Torcal und dem Kletterparadies El Chorro mit dem Caminito del Rey. Anbauflächen mit Avocados, Oliven und Mangos erstrecken sich soweit das Auge reicht.

Abwechslungsreiche Landschaften und interessante Sehenswürdigkeiten

In den Orten locken Bars und Tavernen zu einer Rast mit lokalen Produkten und einem guten Wein. In keinem Dorf fehlt ein Brunnen mit kühlem Wasser, das den Gaumen und die müden Füße erfrischt. Auch an Sehenswürdigkeiten herrscht kein Mangel – prähistorische Höhlen mit Höhlenmalereien, archäologische Fundstätten, Kirchen, maurische Burgen und Naturschauspiele liegen am Weg. Nicht zu vergessen ist die reiche Flora und Fauna der Region. Der Reiz der Wanderung liegt in der Vielfalt seiner Landschaften und Kultur und auch in den sportlichen Möglichkeiten.

Außer zum Wandern kannst du Mountainbiken, Klettern, Gleitschirmfliegen, Reiten oder Canyoning machen. Eine Wanderung auf dem GR-249 ist das ganze Jahr über eine gute Wahl. Für den ganzen Weg mit Übernachtungen unterwegs brauchst du rund einen Monat. Wer nicht so viel Zeit hat, wandert ein Teilstück – Einstiegsstellen finden sich praktisch überall. Allerdings solltest du dann vorher klären, wie du am gleichen Tag wieder zum Ausgangspunkt deiner Tagestour zurückkommst, wo du in der Regel deinen Mietwagen geparkt haben wirst.

Lagunen und ein Königsweg

Der Gran Senda de Málaga beginnt in Málaga und verläuft dann parallel zum Meer bis nach Rincón de la Victoria mit einem kilometerlangen Sandstrand und der Höhle Cueva del Tesoro. Von dort geht es weiter via Vélez-Málaga und Torrox bis nach Nerja, das ebenfalls eine Höhle aufzuweisen hat. In Nerja verlässt der GR-249 die Küste und schlägt einen weiten Bogen durch das Landesinnere. Hier erstrecken sich Gebirgszüge des Naturschutzgebietes Sierras de Almijara, Tejeda und Alhama bis ans Meer. Mit Berghöhen bis auf 1.500 m geht es jetzt schon mal tüchtig auf und ab. Der reizvolle Naturpark mit steilen Gipfeln, schönen Aussichten, Grotten, Schluchten und Felswänden lohnt die Mühe allemal und sehr wahrscheinlich werden dir Bergziegen begegnen auf deiner Wanderung.

Südlich der Sierra Alhama wanderst du weiter über Cómpeta bis nach Alcaucín.

Die nächsten Etappen führen dich zu den Lagunen Fuente de Piedra und Campillos. Passierst du den Stausee des Guadalhorce erwartet dich einer der Höhepunkte der Reise: Das Klettergebiet El Chorro mit dem Caminito del Rey!

Anschließend streift der GR-249 über Ardales und El Burgo die nördlichen Ausläufer der Sierra de las Nieves und erreicht Ronda mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Die Sierras de las Nieves mit Höhen bis auf 2.000 m zeichnen sich aus durch ihre Kontraste und bizarren Karstformationen mit Höhlen und Steilwänden.

Lässt du Ronda hinter dir, gelangst du in den reizenden Ort Benaoján im Naturpark Sierra de Grazalema mit der Höhle Cueva de la Pileta. Nun geht es wieder der Küste entgegen, die du über das weiße Dorf Casares bei Estepona mit einer schönen Altstadt und einem Sporthafen erreichst.

Bis Marbella verläuft der GR-249 noch einmal parallel zur Küste, ist dort aber an vielen Stellen noch nicht fertig gestellt. Ab Marbella geht es Richtung Ojén ins Landesinnere und von dort in das Bergdorf Mijas. Über die Berge von Mijas sowie Alhaurín de la Torre gelangst du zurück zum Ausgangspunkt Málaga.

Im Herbst 2020 wurde eine 70 Meter lange spektakuläre Brücke über die Schlucht des Río Almachares in der Axarquía fertig. Sie befindet sich ca. 12 km nördlich von Vélez-Málaga und verbindet die Orte Canillas de Aceituno und Sedella. Die Brücke gehört zur Etappe Nummer 8 des Gran Senda de Málaga.

Die Etappen des GR–249:

  • Etappe 1: Málaga – Rincón de la Victoria (15,6 km)
  • Etappe 2: Rincón de la Victoria – Vélez Málaga (24,4 km)
  • Etappe 3: Vélez Málaga – Algarrobo (19,1 km)
  • Etappe 4: Algarrobo – Torrox – Nerja (10,5 km)
  • Etappe 5: Nerja – Frigiliana (14,7 km)
  • Etappe 6: Frigiliana – Cómpeta (26,4 km)
  • Etappe 7: Cómpeta – Canillas de Aceituno (25,1 km)
  • Etappe 8: Canillas de Aceituno – Periana (17,0 km)
  • Etappe 9: Periana – Alfarnatejo (Pulgarín Alto) (13,5 km)
  • Etappe 10: Alfarnatejo (Pulgarín Alto) – Alfarnate (18,1 km)
  • Etappe 11: Alfarnate – Villanueva del Rosario (15,4 km)
  • Etappe 12: Villanueva del Rosario – Archidona (18,5 km)
  • Etappe 13: Archidona – Villanueva de Tapia (17,1 km)
  • Etappe 14: Villanueva de Tapia – Villanueva de Algaidas (16,7 km)
  • Etappe 15: Villanueva de Algaidas – Cuevas Bajas (10,1 km)
  • Etappe 16: Cuevas Bajas – Alameda (21,2 km)
  • Etappe 17: Alameda – Fuente de Piedra (18,6 km)
  • Etappe 18: Fuente de Piedra – Campillos (15,7 km)
  • Etappe 19: Campillos – Campillos (Embalses del Guadalhorce) (23,0 km)
  • Etappe 20: Campillos (Embalses del Guadalhorce) – Álora (Estación de El Chorro) (22,0 km)
  • Etappe 21: Álora (Estación de El Chorro) – Ardales (16,5 km)
  • Etappe 22: Ardales – El Burgo (22,8 km)
  • Etappe 23: El Burgo – Ronda (24,2 km)
  • Etappe 24: Ronda – Estación de Benaoján (12,8 km)
  • Etappe 25: Estación de Benaoján – Jimera de Líbar (9,7 km)
  • Etappe 26: Jimera de Líbar – Benalauría (15,3 km)
  • Etappe 27: Benalauría – Genalguacil (11,6 km)
  • Etappe 28: Genalguacil – Casares (20,5 km)
  • Etappe 29: Casares – Estepona (32,8 km)
  • Etappe 30: Estepona – Marbella (27,1 km)
  • Etappe 31: Marbella – Ojén (17,0 km)
  • Etappe 32: Ojén – Mijas (39,8 km)
  • Etappe 33: Mijas – Benalmádena (18,0 km)
  • Etappe 34: Benalmádena – Alhaurín de la Torre (12,3 km)
  • Etappe 35: Alhaurín de la Torre – Málaga (12,9 km)

Bei Wanderungen in Spanien

Ausreichend Wasser mitnehmen und feste Schuhe anziehen, im Sommer darf eine Kopfbedeckung nicht fehlen. Auch eine Karte leistet nützliche Dienste, wie die der I.N.G. im Maßstab 1:25.000 oder 1:50.000 – falls doch mal eine Markierung fehlt, verblasst oder zugewachsen ist.

Auf der Webseite www.gransendademalaga.es findest du zahlreiche nützliche Informationen in deutscher Sprache: Karten, Höhenprofile, Wanderdauer, Schwierigkeitsgrade, Dörfer am Weg sowie alles zu Flora und Fauna. Mit der dazugehörigen App kannst du mittels QR-Code bei 60 Infotafeln und 4.800 Wegmarkierungen entlang der Strecke herausfinden, wo du dich gerade befindest und bekommst zahlreiche Informationen zu allen Etappen. Die App kann auch ohne Internet genutzt werden. Den Download gibt es kostenlos bei Google Play (Android) und im AppStore (iOS / Apple).

Jede Menge Informationen bietet auch die spanisch- und englischsprachige Seite des andalusischen Bergvereins Fedamon (Federación Andaluza de Montañismo).

Bei einer Wanderung auf dem Gran Senda de Málaga lernst du Andalusien und seine Bewohner so richtig gut kennen. Im Frühjahr, Sommer und Herbst finden geführte Wanderungen zu einem bestimmten Thema, etwa Vögel oder Umwelt, statt. Am schönsten, aber auch technisch am anspruchsvollsten, sind die Teilstücke durch die Naturparks und Berge. Während die Etappen durch die ländlichen Gebiete auf eher flachen Landwirtschaftswegen und befestigten Erdpisten verlaufen. Eine Wanderung lässt sich hervorragend mit einem Badeurlaub verbinden.

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