Casares – berühmtes Bergdorf an der Costa del Sol
Das kleine idyllische weiße Bergdorf liegt 430 Meter über dem Meeresspiegel, im Südwesten der Provinz Málaga, eingerahmt von den Bergen der Sierra Bermeja und der Sierra Crestellina. Casares besteht aus den drei Ortsteilen Casares pueblo, El Secadero und Casares Costa. Zur Gemeinde gehört auch der Sandstrand Playa Ancha.
Vom Ortszentrum bis an die Strände der Costa del Sol sind es rund 15 km. Bis nach Estepona sind es von Casares 16 km, Marbella ist 46 km entfernt, Ronda 61 km und Málaga 103 km.
Der kleine Ort mit seinen weiß getünchten Häusern ist schon von weitem zu sehen. Majestätisch thront Casares auf einem Felshügel, umgeben von den typischen andalusischen Wäldern und Wiesen mit weidenden Ziegen- und Rinderherden. Die reizvolle Berglandschaft im Hinterland von Málaga verspricht jeden Urlauber ein abwechslungsreiches Kontrastprogramm, um mal raus aus dem Urlaubstrubel zu kommen.
Warum du nach Casares fahren solltest: Ein Abstecher nach Casares ist immer lohnenswert, denn sobald man den Ort erreicht hat und die krummen, abschüssigen, kleinen, engen Gassen mit den weißen blumengeschmückten Häusern sieht, fühlt man sich in ein Museum des Mittelalters versetzt.
Was du in Casares unbedingt machen solltest: Durch den malerischen Ortskern schlendern, das Küstenpanorama bei gutem Wetter bis nach Afrika und Gibraltar genießen und einen Wanderausflug in die umliegenden Berge machen.
Sehenswürdigkeiten in Casares
Casares hat einen wunderschön gepflegten Ortskern mit mittelalterlichen Strukturen und Festungsmauerresten aus der maurischen Herrschaft. 1978 wurde das Bergdorf als historisches Kulturerbe (Conjunto Histórico- Artístico) von Spanien unter Denkmalschutz gestellt.
Über dem Ort erhebt sich die Silhouette der Burgruine Castillo de Casares aus dem 15. Jahrhundert, deren Ursprünge aber bereits von den Mauren stammen.
Zu den weiteren Hauptattraktionen des Ortes gehören nicht nur die Sehenswürdigkeiten, wie das Geburtshaus von Gil Blas Infante, die Ermita de la Vera Cruz aus dem 16. Jahrhundert, die Festungsmauer mit dem Tor aus dem 13. Jahrhundert, sondern auch das enge Gassenlabyrinth des Dorfes.
Unterkünfte in Casares
Vor allem in Casares Costa gibt es eine große Auswahl Hotels und Ferienwohnungen. Wenn du Golf spielen willst, dann ist die Finca Cortesín genau die richtige Unterkunft für dich.
Essen & Trinken in Casares
Casares bietet einige Restaurants und Bars mit kulinarischen Spezialitäten aus der Region. Sehr schmackhaft sind die für die Gegend bekannten Eintöpfe, der Ziegenkäse und die Tapas, die man zu jedem Getränk gereicht bekommt.
Typische Gerichte für Casares sind gazpacho casareño, eine Suppe aus Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Schwarzbrot und Rezepte mit Kaninchen (conejo a la montaña).
Aktivitäten in Casares und Umgebung
Die einzigartige von Casares zwischen den Stränden der Costa del Sol und den Bergen Rondas, bietet Besuchern eine Vielzahl von Aktivitäten in der Region. Beliebte Wandergebiete sind die Sierra Crestellina und die Sierra Bermeja, beide nur wenige Minuten vom Ortszentrum entfernt.
Durch die zu einem Luxus-Resort umgebaute Finca Cortesín wurde Casares zu einer Spitzen-Adresse für den Golf-Sport.
Sehr schön ist die Rundwanderung auf dem Wanderweg SL3 in der Sierra Crestellina (8,5 km), die direkt im Zentrum von Casares an der MA-8300 startet. Die Chance ist groß, dass man viele Geier und einige Adler am Himmel über Casares und der Sierra Crestellina zu sehen bekommt. Der Wanderweg ist auch Teil des Fernwanderwegs GR-249 (Gran Senda de Málaga) von Málaga über Estepona nach Genalguacil.
Etwas für Abenteurer ist eine Wanderung durch den Karst de la Utrera nahe der Gemeindegrenze zu Manilva (Ruta 11), dessen weiße Kalkstein-Formationen an den Brice Canyon in Utah erinnern. Am Ende des Wanderwegs stößt man auf die Ruine des römischen Schwefelbades von Hedionda. Man kann dort schwimmen, aber es stinkt halt ein bisschen nach faulen Eiern.
Der Gipfel des rostroten 1.440 Meter hohen Bergmassivs Reales ist hingegen von Casares aus nicht zu erreichen, sondern nur über die Bergstraße MA-8301, die von Estepona zum Puerto de las Peñas Blancas und weiter nach Jubrique führt.
Events & Veranstaltungen in Casares
Gefeiert wird in Casares natürlich auch. Neben der Semana Santa, Weihnachten und dem Karneval gehört vor allem die Anfang August stattfindende Feria de Casares zu den wichtigsten Veranstaltungen des Jahres.
Weitere Volksfeste in Casares sind der Mittelaltermarkt im Juli (Mercado medieval de Casares), die Feria de la Barriada Secadero (Juli) und die Feria del Santo Cristo (September).
Anreise nach Casares
Erreichen kann man Casares über die Autobahn A-7. Hinter Estepona musst du die Ausfahrt »Manilva« nehmen und dann auf die A-377 in Richtung Gaucín fahren. Über eine schmale Serpentinenstraße (MA-7150) mit malerischen Panoramablicken auf das Mittelmeer und die Berge kommt man direkt in den Ortskern. Der Flughafen Málaga ist rund 100 km entfernt.
Busse nach Casares fahren recht selten. Eine Busverbindung von Estepona (Avanza Bus) fährt werktags zweimal, samstags einmal nach Casares.
Geschichte von Casares
Der Ortskern von Casares ist arabischen Ursprungs und kann laut archäologischen Funden bis ins Jahr 1000 v. Chr. zurückverfolgt werden.
Seinen Namen verdankt Casares aber der Legende zufolge Julius Cäsar. Der römische Heerführer entdeckte ganz in der Nähe des Ortes die »Baños de la Hedionda«. Heilende Quellen mit schwefel- und magnesiumhaltigem Wasser.
Neben Julius Cäsar rühmt sich das kleine Dorf vor allem mit Blas Infante (1885–1936). Der in Casares geborene Politiker, Schriftsteller und Historiker gilt als Vater der andalusischen Autonomiebewegung. Mit einer Statue auf dem Plaza de España gedenken die Casareños voller Stolz des berühmtesten Sohnes ihres Ortes.
Die dunklen Seiten von Casares
Das weitgehend menschenleere 162 km² große Gemeindegebiet um das malerische Dorf Casares herum beherbergt die zentrale Müllkippe für die gesamte westliche Costa del Sol. Fährt man auf der alten Straße von Estepona nach Casares, passiert man zudem direkt an der Gemeindegrenze zu Estepona ein großes graues Industriegebiet mit Umspannstation für die Windparks.
Río Genal und Río Guadiaro vereinen sich auf dem Gemeindegebiet von Casares. Dort wurden im Sommer 2023 Hunderte tote Fische angeschwemmt. Umweltschützer vermuten, dass die Fließgeschwindigkeit der beiden Flüsse für die Fische zu gering geworden ist, weil den Flüssen zu viel Wasser für die intensive Landwirtschaft entnommen wird. Tatsächlich liegt das Dorf San Martín del Tesorillo direkt an der südwestlichen Gemeindegrenze von Casares neben dem Río Guadiaro. Dieses Dorf ist ein Zentrum des Anbaus von Orangen, Zitronen und Avocados im Campo de Gibraltar.
Wie einige andere Bergdörfer verfügt auch Casares über einen Strandabschnitt am Mittelmeer, genannt Casares del Mar. Dort hat die Russenmafia unter gütiger Mithilfe des Bürgermeisters von Casares im großen Stil Schwarzgeld gewaschen beim Bau der Urbanisationen Casares del Sol und Casares Costa. Der damalige Bürgermeister sitzt deswegen seit einigen Jahren im Gefängnis.
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